Mit dem intensiven Arbeitsprogramm bei Williams war Mark Gillan einen Tag vor dem Ende der Wintertests in Barcelona zufrieden. Das Team sei am Vormittag mit viel Sprit an Bord gefahren und habe eine komplette Rennsimulation durchgezogen. "Am Ende traf uns zwar der Regen, aber selbst das war gut, denn wir hatten bislang noch keinen Test auf feuchter Strecke. Das Auto hat sich sehr gut verhalten und Bruno hat einen guten Job gemacht. Nun freuen wir uns auf Australien", fasste Gillan das Geschehen vom Samstag zusammen.

Ein Sonderlob hatte der Techniker für seine Piloten übrig. "Bruno hat sich bislang sehr gut geschlagen, aber man muss allen drei Fahrern ein Kompliment aussprechen. Wir hatten keinerlei Beschädigungen durch Fahrfehler und ich bin mit der Dynamik im Team sehr zufrieden. Obwohl wir zwei neue Fahrer haben, ist das Klima im Team sehr gut", freute sich Gillan und fügte an: "Wir kriegen viel Feedback. Das sieht man auch daran, dass alle drei Fahrer immer hier sind, selbst wenn sie nicht fahren - das ist außergewöhnlich."

Großer Lernprozess

Auch an der Box will Williams noch mehr Zeit gewinnen, Foto: Sutton
Auch an der Box will Williams noch mehr Zeit gewinnen, Foto: Sutton

Besonderes Augenmerk habe Williams in Barcelona auch auf die Boxenstopps gelegt. "Wenn man sich die Charakteristik des Autos ansieht, lernt man natürlich immer weiter dazu - in allen Bereich, selbst bei den Boxenstopps, die wir gestern geübt haben. Das war ein Bereich, in dem wir nicht so stark waren - letztes Jahr waren wir nur das siebtschnellste Team bei den Stopps", wusste der Chefingenieur. "Wir waren über eine Sekunde langsamer als der Spitzenreiter - da gibt es also noch eine Menge herauszuholen." Da man teilweise auch neue Ausrüstung im Einsatz habe, gäbe es einfach noch viel zu trainieren.

"Während einer Saison macht man ungefähr 1200 Stopps. Daraus lernt man natürlich, aber obwohl wir jetzt gerade erst wieder reinkommen, waren wir hier teilweise schon schneller als bei so manchem Grand Prix im Vorjahr", hob Gillan die Wichtigkeit eines reibungslosen Ablaufs in der Boxengasse hervor. Der Gesamteindruck sei momentan daher äußerst positiv. "Wir stehen ganz gut da, haben viele Kilometer zurückgelegt, sind alle Systeme durchgegangen und alles sieht ziemlich gut aus. Beide Fahrer loben das Auto, lernen aber auch noch dazu", so Gillan, der anfügte: "Bis morgen gibt es heute Nacht sogar noch einige kleinere Modifikationen am Auto. Es gibt also immer noch etwas zu tun."

Davon, dass es bei Williams wieder bergauf geht, war er überzeugt: "Allgemein haben wir mehr Struktur und greifen geradliniger durch. Alles passt besser zusammen, auch am Auto selbst - deswegen laufen die Prozesse glatter ab." Dabei sei man auch offen für jegliche Innovationen. "Wir schauen uns natürlich sehr genau an, was die Konkurrenz macht, aber in erster Linie konzentrieren wir uns trotzdem auf uns." Selbst treibe man die Entwicklung daher genauso voran. "Wenn es bei den Gegnern interessante Veränderungen gibt, werden auch wir diese mit an die Strecke bringen - aber das wollen wir nur mit Sachen machen, die auch wirklich einen einschneidenden Effekt erzielen können", stellte der Williams-Ingenieur klar.