Rubens Barrichello und Adrian Sutil schauen in die Röhre - Bruno Senna hat das zweite Cockpit bei Williams für 2012 ergattert. Gerüchtehalber sollen nicht zuletzt die kolportierten zehn bis zwölf Millionen Dollar Sponsoren-Mitgift den Ausschlag gegeben haben. Senna selbst wies dies jedoch entschieden zurück und wollte nichts mit dem Paydriver-Status zu tun haben. "Sie haben uns bei allen möglichen Dingen getestet", sagte Senna während einer Telefonkonferenz. "Beim Start haben sie noch nicht einmal über Sponsoring gesprochen. Vor allem wollten sie mich bewerten."

Mark Gillan bekräftigte, dass Williams den Fahrer mit den besten Fähigkeiten - und nicht dem dicksten Portemonnaie - gesucht hat. "Von unserer Seite hatten wir ein ausführliches Evaluations-Programm", so der Williams-Chefingenieur. "Wir hatten eine Handvoll Fahrer zur Auswahl und trafen unsere endgültige Entscheidung gemessen an reiner Pace, Konstanz, Reifen-Management, technischem Feedback und mentaler Belastbarkeit - und vor allem dem potentiellen Effekt, den sie auf das Team haben würden."

Bruno Senna im Williams-Simulator, Foto: Williams
Bruno Senna im Williams-Simulator, Foto: Williams

Gleichzeitig gab Gillan zu, dass mit Senna nicht gerade der erfahrenste Pilot ausgewählt wurde, an der Seite von Pastor Maldonado 2012 hoffentlich wieder bessere Zeiten für das Traditionsteam einzuläuten. "In all diesen Bereichen war klar, dass Bruno nicht so viel Erfahrung im Single-Seater Racing hat, aber er hat eine konstante Verbesserung und wahres Talent gezeigt." Im Vergleich zu Barrichellos 19 Jahren in der Formel 1, kommt Senna lediglich auf 18 Einsätze für HRT 2010 sowie acht Rennen auf Lotus Renault GP in der vergangenen Saison.

Gillan freute sich auf den Neuzugang mit dem prominenten Nachnamen und sprach von einer extrem wichtigen Saison für Williams angesichts des katastrophalen Jahres 2011. Dass die Truppe von Frank Williams den Weg - diesmal wieder mit Renault-Motor - am liebsten mit Senna bestreitet, erklärte Gillan: "Ich möchte nicht über einzelne Fahrer sprechen, aber Adrian spielte eine Rolle in unseren Plänen. Doch basierend auf allem, war Bruno für mich und das Team der beste Weg nach vorn."

Senna selbst wollte zwar noch keine Ziele für 2012 ausgeben, doch er zeigte sich zuversichtlich. "Der einzige Weg, um mir eine Chance zu geben, war, dass sie sich mit meiner Performance wohl fühlten", fasste der 28-Jährige das Programm in Grove zusammen. "Wir machten einige Tests und ich bin zuversichtlich, liefern zu können."