Alguersuari durfte sich was anhören, Foto: Sutton
Alguersuari durfte sich was anhören, Foto: Sutton

Tatort: Korea GP, Korea International Circuit: Im abschließenden Training vor dem Qualifying zum Großen Preis von Korea drehte Sebastian Vettel eine schnelle Runde und traf dabei auf Jaime Alguersuari. Der Toro-Rosso-Pilot machte dem Weltmeister jedoch keinen Platz zum Überholen - Vettels Run war dahin. Eine geballte Faust aus dem Cockpit des RB7 heraus in Richtung des Spaniers machte Vettels Unmut über die Aktion des Spaniers deutlich.

Dieser Zwischenfall kam auch in der Box von Toro Rosso nicht gut an - vor allem nicht bei Dr. Helmut Marko. Der Motorsportboss von Red Bull verpasste Alguersuari anschließend eine kleine Standpauke, doch der Toro-Rosso-Pilot schoss zurück: "Soll ich etwa auf jeder einzelnen Runde Platz machen?", fragte er sichtlich angefressen. Das gefiel Marko offenbar gar nicht. "Das ist nicht akzeptabel", wandte sich der RB-Mächtige an Teamchef Franz Tost. "Das werden wir nicht akzeptieren."

Diese Videoaufzeichnung war Grund genug für die spanische Tageszeitung ABC, ein wenig zu spekulieren. "Der Tag, an dem Alguersuaris Flügel gestutzt wurden", titelte das Blatt im üblichen spanischen Stil eines Lyrikers. Man dürfe bezweifeln, dass Alguersuaris Rauswurf ausschließlich daran lag, dass frisches Blut bei Toro Rosso gewünscht worden sei, heißt es weiter in dem Bericht.

Dass diese Aktion in Korea zu Alguersuaris Aus bei Toro Rosso geführt haben soll, scheint doch eher zweifelhaft. Marko nimmt nur selten ein Blatt vor den Mund und geht mit seinen Schützlingen teilweise hart ins Gericht, das ist kein Geheimnis. Hier macht es allerdings eher den Anschein, als ob sich eine spanische Zeitung etwas krampfhaft daran macht, Gründe für den Rauswurf eines Landsmannes aus der Formel 1 zu suchen. Ist das akzeptabel?