Für Vitantonio gibt es derzeit angeblich keinen Grund zur Sorge. Seine Zukunft sei klar, denn er habe einen langfristigen Vertrag mit HRT. Dass ab nächstem Jahr nun auch noch Pedro de la Rosa seine Erfahrung bei den Spaniern miteinbringt, sei absolut positiv und werde auf dem bereits eingeschlagenen Weg nach vorne mit Sicherheit helfen. Die letzten Saisonrennen hätten das mit guten Resultaten belegt. Zwar fiel Liuzzi in Brasilien zehn Runden vor dem Ziel mit einem technischen Defekt aus, trotzdem habe sich das Paket der Truppe über die Saison hinweg stark verbessert.

"Für uns war es ein schwieriges Jahr, weil das Auto ziemlich resistent auf die Veränderungen reagiert hat, die wir vorgenommen haben. Es war wirklich eine harte Aufgabe, Fortschritte zu erzielen", bilanzierte Liuzzi in seiner Kolumne bei ESPNF1. Trotzdem sei man vorangekommen. "Wir haben die Lücke zu Virgin und Lotus einfach geschlossen, indem wir damit gearbeitet haben, was uns zur Verfügung stand - das ist etwas, worauf wir sehr stolz sein können", meinte der Italiener und fügte an: "In den letzten Rennen arbeiteten wir besser und besser - das lässt uns auf dem Weg ins Jahr 2012 gut dastehen."

Fast immer das Maximum herausgeholt

Laut Vitantonio Liuzzi posiert er auch 2012 noch auf dem Teamfoto von HRT, Foto: Sutton
Laut Vitantonio Liuzzi posiert er auch 2012 noch auf dem Teamfoto von HRT, Foto: Sutton

"Wenn ich auf 2011 zurückschaue, würde ich meine Saison mit neun von zehn Punkten bewerten", überraschte Liuzzi mit seiner persönlichen Sicht auf ein Jahr am Ende des Feldes. "Wenn man sich an das erste Rennen erinnert, wo das Auto nicht schnell genug war, um sich zu qualifizieren, muss man sagen, dass wir ganz schön weit gekommen sind - und im Vergleich zu Virgin, einem Team mit ähnlichem Budget, haben wir uns gesteigert", so der 30-Jährige, der glaubte: "Ich habe bei fast jedem Rennen das Maximum aus dem mir zur Verfügung stehenden Auto herausgeholt und konnte dem Team dabei helfen zu wachsen."

Das Jahr sei zwar nicht fehlerlos verlaufen, doch man habe Lotus mit dem 13. Platz im Regen von Kanada in der Team-WM unter Druck gesetzt und darauf könne man stolz sein. Auf Grund dieser Leistung bestehe laut Liuzzi auch kein Zweifel an seinem Verbleib bei HRT. Das Team hat erst kürzlich Pedro de la Rosa als Stammfahrer für die nächste Saison bekanntgegeben. Dass von offizieller Seite noch nichts über den zweiten Fahrer verkündet wurde, wunderte Liuuzi aber nicht: "Wenn man bereits einen Vertrag hat, muss man das normalerweise nicht noch einmal mit einer Pressemitteilung bestätigen."

Langfristiges Programm geplant

"Ich habe immer gesagt, dass meine Position im Team ziemlich klar ist." Gesprochen habe er mit der Teamführung zwar noch nicht, es gäbe aber auch gar nichts zu bereden. "Ich habe für nächstes Jahr einen Vertrag. Seit ich zu HRT gekommen bin, hatten wir ein langfristiges Programm im Auge, weil man ein Auto nicht in einem Jahr schnell machen kann. Es braucht Zeit, es zu verstehen und zu verbessern", erklärte der Italiener, der meinte: "Ich glaube, wir haben dieses Jahr einen guten Job gemacht und eine starke Basis für das nächste Jahr erschaffen." Mit Bezug auf seine Vertragssituation fügte er an: "Ich glaube nicht, dass wir Probleme haben werden."

Für 2012 sähe es gut aus - auch für das Team. Pedro de la Rosa bringe viel Entwicklungserfahrung von McLaren mit, man habe dann KERS an Bord und sei nicht mehr durch den angeblasenen Diffusor benachteiligt. Wie weit es nach vorne gehen könnte, würde aber davon abhängen, wie groß parallel der Fortschritt der Konkurrenz sei. Anders als mit seinem Vorgänger, wolle man mit dem F112 im kommenden Winter bis zum ersten Test einsatzfähig sein. "Wir sind bereits in einem vorangeschritteneren Stadium, als wir das zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr waren. Alle Indikatoren weisen darauf hin, dass das neue Auto viel mehr Downforce hat. Aber ich sage immer: Ein Auto ist wie ein Kuchen - man weiß nie wie er schmeckt, bevor man ihn nicht isst."