Sergio Perez erlebte in Indien ein wahres Achterbahn-Wochenende. Im Qualifying schaffte es der F1-Rookie nur auf den 17. Startplatz und startete aufgrund seiner Freitags-Strafe von P20. Doch am Ende fliegt er mit einem WM-Punkt im Gepäck nach Hause. Wie konnte es der Sauber-Pilot schaffen, am Sonntag so weit nach vorn zu fahren? Die Antwort liegt in der geschickten Strategie, die ihm das Team mit auf den Weg gab.

Der Mexikaner startete das Rennen auf harten Reifen und bog bereits nach der ersten Runde in die Box ab, um auf die schnelleren, weichen Mischungen zu wechseln. In Runde 34 holte er sich einen weiteren Satz der weichen Reifen ab und nutzte so fast über die gesamte Renndistanz den Vorteil aus. "Wir haben unser Bestes gegeben und großartige Arbeit geleistet", freut sich Perez im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com über seinen 14. WM-Punkt. "Hoffentlich kann ich in den nächsten Rennen noch mehr Punkte holen, denn die brauchen wir aufgrund des engen Kampfes in der Teamwertung dringend."

Perez gibt zu, dass die Strategie nicht ohne Risiko war. "Aber sie hat sich ausgezahlt, das hat das Team sehr gut hinbekommen", bedankt er sich. Nach dem frühen Stopp steckte er allerdings erst einmal im Verkehr fest, auch ausgelöst durch das Aus seines Teamkollegen Kamui Kobayashi, der nach seinem Crash mit Timo Glock Öl auf der Strecke verlor. Perez rechnete sogar mit einer Safety-Car-Phase, doch diese blieb aus. "Nachdem ich Paul Di Resta überholt hatte, konnte ich Gas geben", erklärt Perez. "Der erste Satz der weichen Reifen war gut." Beim zweiten Satz habe er hingegen Probleme gehabt, diese auf Temperaturen zu bekommen.

Um Adrian Sutil zu schnappen, reichte es dann nicht mehr - der Force-India-Pilot hatte rund 13 Sekunden Vorsprung auf den Sauber-Boliden, als er die Ziellinie überquerte. Monisha Kaltenborn ist mit der Performance ihres Piloten absolut zufrieden. "Das war eine fantastische Leistung für das Team, wenn man sieht, wo wir nach dem Qualifying standen", so die Sauber-Geschäftsführerin gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Wir haben heute gezeigt, dass wir kämpfen können und kämpfen werden."

Wie auch Perez, ist sie von der Sauber-Leistung im Qualifying allerdings nicht gerade berauscht. Der Versuch einer Erklärung, warum es im Rennen besser läuft: "Wie jeder weiß, haben wir gewisse Probleme, die Reifen schnell zum Funktionieren zu bekommen. Außerdem haben wir eigentlich unerfahrene Piloten, da kommt alles zusammen. Aber wichtig ist das Rennen."