Rot hat Jenson Button auch bei McLaren schon ausprobiert, Foto: Sutton
Rot hat Jenson Button auch bei McLaren schon ausprobiert, Foto: Sutton

Was wäre die F1-Welt ohne Gerüchte, vor allem von jener Sorte, die große Teams mit Fahrern aus anderen großen Teams in Verbindung bringen. Da ist es aktuell gerade passend, dass McLaren Jenson Button eigentlich einen Vertrag für den Rest seiner Fahrerkarriere und darüber hinaus anbietet, der Brite aber vorerst nur für nächstes Jahr unterschreiben will. "Um den Rest kann man sich ja später kümmern", meint Button dazu immer.

Allerdings ist es nun so, dass 2013 einige wichtige Cockpits frei werden. So könnte Mark Webber Red Bull verlassen und in den Ruhestand gehen, allerdings wird dort wohl ein Fahrer aus dem Nachwuchskader des Energy Drink Konzerns kommen. Dann könnte aber auch bei Ferrari ein Platz frei werden, denn ob man Felipe Massa bei der Scuderia auch über 2012 hält, erscheint aktuell zumindest sehr zweifelhaft. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ließ erahnen, dass die Verhandlungen mit Button wohl etwas härter sind als gedacht. So wurde er gefragt, ob die Verzögerung daran liegt, dass der Weltmeister von 2009 einfach weniger PR-Tage machen will. "Es geht nicht nur darum", sagte Whitmarsh.

Laut dem Jornal da Tarde will Button einfach für 2013 frei sein, sollte sich eine gute Möglichkeit ergeben. "Die Antwort ist einfach: Button ist an Ferrari interessiert. Und Ferrari ist an ihm interessiert", schrieb Journalist Livio Oricchio. Dass Button keine Angst davor hat, in ein Team zu kommen, wo bereits ein Platzhirsch vorhanden ist, hat er mit seinem Wechsel zu McLaren gezeigt, wo er sich Lewis Hamilton anschloss. Der Brite wurde nie laut und lieferte einfach Leistung, das dürfte Ferrari an ihm gefallen. "Er ist schnell, kann mit Fernando Alonso leben und ist regelmäßig unter den Schnellsten. Er hat auch Alonsos Unterstützung", hieß es.

Kindheitsträume

Button selbst hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass Ferrari ihn fasziniert, wobei er aber auch einräumte, nicht unbedingt für die Scuderia fahren zu müssen. "Als ich aufwuchs, haben mich die drei großen Teams fasziniert, Williams, McLaren und Ferrari. Das bedeutet nicht, dass man für Ferrari fahren muss, um seine Kindheitsträume zu verwirklichen, denn wenn man älter wird, ändern sich die Dinge. Ich bin glücklich und wenn ich hier [bei McLaren] eine Weltmeisterschaft gewinnen kann, wäre ich noch glücklicher", erklärte er. Whitmarsh meinte: "Wir sprechen einfach. Ich denke, das Richtige ist es, dass wir das ruhig diskutieren. Ich bin mir sicher, wir werden einen Weg finden, um noch für viele Jahre zusammenzuarbeiten, das ist sicher mein Wunsch und ich hoffe, Jenson geht es genauso."

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Button hat in seiner Karriere eigentlich alles erreicht, was man erreichen kann und was er erreichen wollte. Er war Weltmeister, hat Rennen gewonnen, fuhr für Williams und auch McLaren. Von seinen Kindheitsträumen ist also nur noch Ferrari übrig, sollte er das auch noch hinkriegen, wäre er wohl nicht unglücklich. So gesehen kann es durchaus sein, dass er vorerst nur für 2012 bei McLaren unterzeichnen will, um sich für 2013 freizuhalten. Dass noch dazu Alonso für eine Verpflichtung Buttons wäre, steigert seine Chancen, denn der Spanier hat bei der Scuderia einiges an Gewicht.

Nicht vergessen darf man aber, dass Ferrari sein eigenes Nachwuchsprogramm hat, auch dort will man seine Fahrer nicht versauern lassen. Vorerst könnte man die Piloten von dort allerdings bei einem anderen Team unterbringen und aufbauen, während erfahrene Piloten wie Alonso und Button im Einser-Team um Titel fahren.