Du hast zuletzt viel Geschichte geschrieben – dein erstes Rennen für Lotus Renault GP, deine ersten F1-Punkte: was kommt als nächstes?
Bruno Senna: Das ist schwer zu sagen. Wir machen gute Fortschritte und ich fühle mich immer wohler im Auto und dem Team. Ich muss mich aber noch auf einigen Bereichen verbessern – zum Beispiel mein technisches Wissen über den R31 und meinen Fahrstil. Ich bin sicherlich noch nicht bei 100%. Ich sauge jedes Stück Information auf und hoffe, dass wir als Team weiter Punkte sammeln und Top-10-Positionen im Qualifying einfahren. Wir sollten an jedem Samstagnachmittag im Q3 stehen. Hoffentlich kann ich weitere Punkte für das Team holen, wenn ich mich im Auto gänzlich eingelebt habe.

Hast du bereits verarbeitet, dass du jetzt ein Lotus Renault Einsatzfahrer bist?
Bruno Senna: Ja, das habe ich. Monza war großartig, denn ich hatte dann schon ein Rennen hinter mir. Ich bin in diesem Jahr einige Mal emit dem R31 gefahren, aber ich hatte im Gegensatz zu den anderen Fahrern keine Erfahrung an einem Rennwochenende. Sie waren mit ihren Autos eingespielt und wussten, was sie damit erreichen konnten. Für mich ist momentan alles neu. Vor Monza hatte ich nur ein Qualifying, das war ziemlich hart. Im Rennen hatte ich eine gute Lernkurve – es hat Spaß gemacht und ich glaube, dass es ein ermutigendes Ergebnis ist, wenn man bedenkt, was für Probleme ich in der ersten Kurve hatte. Jeder konnte sehen, dass das Auto gut lief und das Team eine gute Strategie hatte – das sind zwei positive Anzeichen.

Was war die schwierigste Aufgabe bisher für dich?
Bruno Senna: Es war ziemlich knifflig, mich an die Reifen zu gewöhnen. In diesem Jahr sprechen alle über Reifen, Reifen und nochmals Reifen, wie bei vielen Dingen ist es so: je mehr Übung du damit hast, desto einfacher wird es. Es ist nicht leicht, das Beste aus den Reifen herauszuholen – es ist eine steile Lernkurve, aber es gibt noch viel Potenzial für sie, also hoffe ich, dass ich das Puzzle in den kommenden Rennen zusammensetzen kann.

Singapur ist ein Nachtrennen – was verändert das für dich?
Bruno Senna: Singapur wird eine echte Herausforderung. Die Strecke ist noch ziemlich neu im Rennkalender und ist auch für mich noch recht unbekannt. Es wird schwierig, alles aus dem Auto herauszuholen, aber ich bin zuversichtlich und hoffe, dass ich das Team mit mehr Punkten belohnen kann.

Ich werde das Wochenende ähnlich angehen wie Monza und so viele Runden wie möglich im Training fahren. Das hat mir geholfen, ins Q3 vorzustoßen. Singapur ist eine harte Strecke, es gibt so viele Kurven und man muss immer am Ball bleiben, um Fehler zu vermeiden – sie verlangt einem Fahrer alles ab. Es ist nicht einfach, das richtige Setup zu finden. Auch physisch ist es hart, da die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist und du auf dieser Strecke in jeder Kurve präzise fahren musst. In der Nacht bemerkst du Licht und Schatten, daran musst du dich gewöhnen. Wie beim Malaysia GP musst du in Singapur etwas früher anreisen, um dich zu akklimatisieren. Dennoch bleiben wir in der britischen Sommerzeit, um uns an den Zeitplan anzupassen! Ich freue mich auf ein eher ungewöhnliches Rennwochenende.