Beim Blick auf die reinen Zahlen und die Statistik musste sich Jaime Alguersari wohl wundern. Zu Beginn der Saison 2011 war der Spanier immer mindestens in Q2 vorgedrungen, konnte aber keine einzige Punktplatzierung im Rennen nach Hause fahren. Seitdem es im Qualifying jedoch schlechter für den Toro-Rosso-Piloten läuft, klappt es plötzlich im Rennen. In Montreal, Valencia und Silverstone holt der 21-Jährige Punkte, obwohl er am Samstag bereits nach Q1 die Segel hatte streichen müssen.

Alguersuari glaubt den Grund für dieses sonderbare Phänomen zu kennen und will daraus gleich eine richtige Taktik für die Zukunft entwickeln, um seine Herangehensweise an einen Grand Prix zu optimieren. "Wenn ich auf dem Nürburgring nicht bis in den zweiten Abschnitt des Qualifyings komme und mich auf Platz 18 qualifiziere, würde mir das überhaupt nichts ausmachen", meinte der Toro-Rosso-Fahrer gegenüber dem spanischen Nationalradio. "Auf diese Weise kann ich ganz einfach einen Satz weiche Reifen sparen", erklärte Alguersuari.

Gutes Auto im Rennen wichtiger

Der Zehntplatzierte aus Silverstone war von seiner Theorie überzeugt. "Ich bin mir diesbezüglich ziemlich sicher, weil ich zuerst immer das Gegenteil gemacht habe, das aber ziemlich schlecht ausging", sagte Alguersuari in Bezug auf seine besseren Startpositionen zu Beginn der Saison. "Ich bevorzuge es, mich nicht für die nächste Runde zu qualifizieren, dafür aber eine gutes Auto im Rennen zu haben und so Punkte zu holen", so der Spanier.

Ob seine Taktik nicht auch für andere Teams ein probates Mittel sein könnte, wollte der Toro-Rosso-Pilot nicht mutmaßen. Zumindest für die Top-Teams dürfte eine ähnliche Strategie aber wenig Sinn machen. Für Alguersuari macht dies allerdings eh keinen Unterschied mehr - seiner Meinung nach, sei die Weltmeisterschaft in diesem Jahr ohnehin längst entschieden. "Die Red Bulls werden in diesem Jahr nicht mehr einbrechen und verglichen mit uns, sind sie sowieso in einer ganz anderen Galaxie", so der 21-Jährige.