Schon am Montag hatte die Wirtschaftsministern von Rheinland-Pfalz, Evelin Lemke, erklärt, dass nach dem Formel-1-Rennen 2011 auf dem Nürburgring keine finanziellen Subventionen von Landesseite für die Strecke mehr kommen werden. Die Politikerin von den Grünen will deswegen auch nicht mit sich reden lassen. "Im Koalitionsvertrag ist klar festgehalten, dass die Zuschüsse zurückgefahren werden. Da lassen wir auch nicht mit uns verhandeln. Der Deckel ist drauf, es geht künftig nichts mehr in den Nürburgring rein", betonte sie.

Damit könnte der Grand Prix in der Eifel in diesem Jahr auch vorläufig der letzte sein, denn Nürburgring-Geschäftsführer Jörg Lindner hat klar erklärt, dass man die Formel 1 in Zukunft nicht um jeden Preis halten will. "Die zurzeit noch geltenden Konditionen erzeugen hohe und nicht mehr hinnehmbare Verluste. Deshalb kann es eine Fortsetzung der großen und legendären Tradition der Formel 1 auf dem Nürburgring nur geben, wenn ein künftiger Vertrag wirtschaftlich und politisch vertretbare Regelungen enthält", erklärte Lindner der Nachrichtenagentur dpa.

Es hängt von Ecclestone ab

Das heißt im Klartext, der Vertrag mit Bernie Ecclestone muss in Zukunft günstiger werden. Darauf wies auch Lemke hin. "Ob das Rennen am Wochenende das letzte sein wird, hängt damit maßgeblich von den Forderungen von Bernie Ecclestone ab", meinte sie. Denn die Renngebühren werden jedes Jahr teurer, als Einnahmen hat der Nürburgring aber lediglich die verkauften Eintrittskarten. Damit bleibt nur die Hoffnung, dass Ecclestone wie schon beim Hockenheimring vertraglich entgegenkommt und den Kontrakt so gestaltet, dass er auch finanziert werden kann.

Gleichzeitig ist es aber auch so, dass Ecclestone Platz im Rennkalender finden muss, immerhin kommen nach Indien in diesem Jahr in Zukunft Rennen in Austin in Texas und in Sochi in Russland dazu. Für Lindner ist klar, der Nürburgring braucht die Formel 1 nicht zum Überleben. "Für uns als Rennstrecke bedeutet das Gastspiel der Formel 1 eine 14-tägige Blockierung der Rennstrecke", erklärte er. In den Jahren, in denen die Formel 1 nicht zu Gast ist, "schaffen wir es ohne Probleme, diese 14 Tage auch mit anderen, attraktiven und vor allen finanziell lukrativen Veranstaltungen zu bespielen. Die Nachfrage ist meist höher als die Ressource Möglichkeiten bietet.

Wirtschaftsfaktor nicht vergessen

Auf der anderen Seite gab Lindner aber zu bedenken, dass die Formel 1 der Region auch viel Gegenwert bringe. So besagen Studien, dass durch die Königsklasse in der Region zwischen 50 und 60 Millionen Euro erwirtschaftet werden. "Das sollte man bei der Diskussion über den Sinn und Unsinn der Formel 1 nicht aus den Augen verlieren und ganz klar in die Rechnung einbeziehen", sagte Lindner. Deswegen fände er es richtig, wenn ein neuer Vertrag mit wirtschaftlich und politisch vertretbaren Regelungen im gemeinsamen Interesse von Ecclestone und dem Nürburgring entstünde.