Montreal hatte es wieder einmal offen gelegt: Red Bull hat das KERS-Problem auch nach dem siebten Rennen der Saison noch nicht In den Griff bekommen. Sebastian Vettel hielt sich zu diesem Thema nach seinem zweiten Platz beim Kanada GP zwar bedeckt, doch offenbar hatte er das Hybridsystem nicht während der kompletten Renndistanz nutzen können.

Adrian Newey ist kein Freund des KER-Systems und versuchte, es zu gut wie möglich an die aerodynamischen Gegebenheiten des RB7 anzupassen. Sprich: Klein, kompakt und deshalb mit entsprechend weniger Power. Trotz der Scherereien ist man in Milton Keynes der Meinung, richtig gehandelt zu haben. "Ich bin immer noch davon überzeugt, dass wir das richtige getan haben", betonte Chef-Designer Rob Marshall gegenüber der Sun.

Sobald das System zuverlässig funktionieren würde, sei Red Bull glücklich, die richtige Wahl getroffen haben. Doch wann soll dies der Fall sein? Die vergangenen Rennen haben gezeigt, dass McLaren mit großen Schritten aufgeholt und in Sachen Rennpace vielleicht schon überlegen ist. Nur im Qualifying tritt Red Bull nach wie vor dominant auf. "Wir haben keine falschen Entscheidungen getroffen", war sich Marshall allerdings sicher.

Unterdessen gestand Adrian Newey ein, dass Red Bull die komplizierte Technologie unterschätzt haben könnte. Es ist nicht wirklich unsere Stärke", so der RBR-Teamchef. "Es benötigt eine Menge Forschung und Entwicklung." Red Bull sei vielmehr auf die Aerodynamik und Chassis-Entwicklung spezialisiert, statt auf das KERS. Bei Red Bull habe sich laut Newey lediglich eine kleine Gruppe an Ingenieuren mit der Entwicklung des KER-Systems befasst. "Rückblickend war diese Gruppe wahrscheinlich etwas zu klein", so der Brite.