Max Verstappen war in Imola auch an einem für Red Bull schwierigen Formel-1-Wochenende mit Pole Position und Sieg der Matchwinner. Teamkollege Sergio Perez hingegen kam auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari auf keinen grünen Zweig. Nach einem problematischen Qualifying ging es für ihn auch im Rennen nicht vorwärts. Die Strategie ging nicht auf, ein Fahrfehler kostete wertvolle Zeit. Am Ende standen Platz acht und der Verlust von Rang zwei in der Gesamtwertung.

"Uns war irgendwie klar, was für uns im besten Fall drin sein würde", so Perez, der im Qualifying erstmals in diesem Jahr nicht das Q3 erreichte. Von Startplatz elf entschied er sich für den ersten Stint als einer von drei Fahrern im Feld für den harten Reifen. In der Startrunde machte er gegen Daniel Ricciardo eine Position geht, doch danach stockte die Offensive. "Wir wussten, dass das Auto am Anfang schwierig sein würde", erklärt er.

Erst als die Racing-Bulls-Piloten und Nico Hülkenberg ab Runde elf zum Boxenstopp kamen, hatte er auf Platz acht liegend freie Fahrt. Der Rückstand auf den vor ihm fahrenden Lewis Hamilton betrug da allerdings schon zehn Sekunden. Beim Versuch, den verlorenen Boden gutzumachen, leistete sich Perez einen kostspieligen Fehler in der ersten der beiden Rivazza-Kurven.

Fahrfehler kostet zusätzlich Zeit

"Ich hatte einen Verbemser in Kurve 16 und bin geradeaus gefahren. Dabei habe ich außerdem etwas Schaden erlitten", sagt der 34-Jährige, den sein Ausritt ins Kiesbett fünf Sekunden kostete. Danach spekulierten er und die Red-Bull-Strategen nur noch auf eine Safety-Car-Phase. Doch trotz der zahlreichen Unfälle an diesem Wochenende sowie der in Imola historisch hohen Wahrscheinlichkeit einer Neutralisierung, traf dieses Szenario nicht ein.

Bis Runde 38 hielt Perez auf dem harten Reifen aus. "Wir hatten gehofft, dass zum richtigen Zeitpunkt das Safety Car kommt, was uns wieder in den Kampf hätte bringen können", so der sechsfache Grand-Prix-Sieger. Der lange erste Stint wirkte sich letztendlich noch negativer aus, da die Konkurrenz nach ihren Boxenstopps auf frischen Reifen von hinten heranstürmte und Perez zahlreiche Positionswechsel über sich ergehen lassen musste.

"Es war ein sehr schwieriger erster Stint. Ich denke, die Verkehrslage hat uns zusätzlich behindert, all die Fahrer, die von hinten kamen", so Perez, der sich nicht auf Zweikämpfe einließ. "Ich wollte so wenig Zeit wie möglich verlieren, aber leider gehen zum Ende des Stints auch immer die Temperaturen in den Keller, und der Grip war an dem Punkt einfach schrecklich."

Red Bull hatte von Perez nicht mehr erwartet

Nach dem Wechsel auf den Medium-Reifen zeigte Perez zuweilen schnelle Rundenzeiten, aber nach vorne war nicht mehr viel möglich. Hamilton lag als Siebter bereits eine halbe Minute in Front. "Es ist wahnsinnig schwierig, hier zu überholen. Die Strategie, dass er mit harten Reifen startet, war klar. So war es am Beginn noch schwieriger. Ich habe auf Platz acht getippt, die Optimisten auf Platz sechs. Aber auf der Strecke war einfach nicht mehr drin", erklärt Red-Bull-Manager Dr. Helmut Marko bei Servus TV.

Die Strecke von Imola macht Perez auch für seine Schwierigkeiten an diesem Wochenende verantwortlich. In der laufenden Saison machte er mit drei zweiten Plätzen bisher seinen Job als Red Bulls Nummer zwei. Dass es in Italien nicht klappte, war für ihn eine Anomalie. "Ich denke, das hat mit der Rennstrecke zu tun. Wir müssen einfach so weiterarbeiten", sagt er. "Wir sehen, dass McLaren und Ferrari einen Schritt gemacht haben. Also müssen wir weiter Vollgas geben. Die Saison ist noch lang und wir müssen das Maximum aus unseren Chancen machen."