Sebastian Vettel fährt die Siege für Red Bull ein, doch mit dem Erfolg des Weltmeister-Teams ist ein Name ganz eng verbunden: Adrian Newey. Manch einer im Fahrerlager geht soweit zu behaupten, er fahre nicht gegen Vettel, sondern gegen Newey. "Nein, das ist nicht wahr", gab sich der Brite im Interview auf der offiziellen F1-Homepage zurückhaltend. "Es ist eine Kombination aus Auto, Fahrer und Motor." Nur wenn diese drei Faktoren Hand in Hand arbeiten, sei der Erfolg möglich.

Dabei sei das Antriebs-Aggregat allerdings aufgrund der eingefrorenen Regularien beschränkt. Laut Newey sei es für die Motorenhersteller derzeit schwierig, sich einen signifikanten Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. "Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den Motoren und jetzt im Moment sind wir gesegnet", meinte Newey.

Fünf Siege aus sieben Rennen, jede Pole in dieser Saison - besser könnte es doch eigentlich kaum laufen. Für Perfektionist Newey schon. Der RB7 sei okay, meinte er. Doch wann starten bei Newey die Jubeltiraden? "Wir müssen die Weltmeisterschaft gewinnen - nichts anderes", betonte er. "Dann werde ich sagen, dass es fantastisch ist."

Fantastisch lief es für Newey auch in seiner Pre-Red-Bull-Zeit. Mit Williams und McLaren hat er in der Vergangenheit Titel am laufenden Band gesammelt, sechs an der Zahl. Doch dann wurde es Zeit für eine Luftveränderung. "Es gab den Drang nach einer neuen Herausforderung", erinnerte er sich zurück. "Es war, als ob ich die sichere Straße verlassen und mich auf unbekanntes Terrain begeben würde."

Newey hatte zu dieser Zeit sogar daran gedacht, dem Automobilsport abzusagen. Stattdessen hatte der Segelsport, in diesem Fall der berühmte America's Cup, seine Aufmerksamkeit erweckt. "Aber ich kam zu dem Schluss, dass ein Engagement bei einem Team vom Start an die Herausforderung war, nach der ich gesucht habe." Red Bull dürfte sich darüber nicht beschweren.