Nach den letzten Testfahrten in Barcelona war Mercedes GP mit hohen Erwartungen in die neue Saison gestartet. Das Resultat in Australien war dann ein völliger Reinfall: Keine gute Performance im Qualifying, beim Rennen fielen Michael Schumacher und Nico Rosberg frühzeitig aus. Der MGP W02 hatte offenbar einen großen Schritt zurück gemacht.

"Wir wollen wieder dahin, wo wir zum Schluss in Barcelona waren", erklärte Schumacher während einer Pressekonferenz zum Malaysia GP. "Unsere Erwartungshaltung ist, eine Lösung für das anstehende Rennen zu finden. Wir haben gewisse Dinge verändert und wollen diese hier testen."

Ressourcen verschwendet

Man wolle die wenige Zeit in Sepang nutzen, um alles in den Griff zu bekommen. Schließlich habe das verpatzte Rennen in Melbourne laut Schumacher Ressourcen gebunden, die eigentlich für die Entwicklung des MGP W02 vorgesehen waren. "Das müssen wir jetzt in die Problembewältigung investieren, keine Frage. Doch Fakt ist: Wir müssen die Fehler aus Australien ausmerzen", so der 42-Jährige.

Der Weg nach vorn führt für Mercedes also offenbar über den Weg zurück. In Barcelona hatten Schumacher und Rosberg mit Bestzeiten und guter Performance gezeigt, wie viel Potential der neue Silberpfeil besitzt. "Ich weiß, wie das Auto dort war. Mit dem Auto waren wir auf dem Niveau von Ferrari und McLaren. Das sind wir im Moment aber nicht", musste sich der Rekord-Champion eingestehen. Doch schon bald werde man herausfinden, ob das ambitionierte Team einen Schritt nach vorn gemacht habe. Unter der Woche standen vor allem Simulatoren-Tests und Windkanal-Einsätze auf dem Plan.

Australien war keine Messlatte

Trotz des Australien-Debakels wolle Schumacher noch keine voreiligen Schlüsse für den weiteren Verlauf der Saison ziehen. "Australien ist für mich keine Messlatte, die klare Aussagen über die Verhältnisse gibt. Da bringt Malaysia schon klarere Aussagen", so Schumacher. Weiter war er überzeugt, dass das Wetter eine wichtige Rolle in Sepang spielen wird: "Die Konditionen bieten hier alle Möglichkeiten, das müssen wir abwarten. Es kann alles passieren: 'From hero to zero', wie man sagt."

Schumacher glaubt, dass es auf dem Sepang International Circuit wesentlich mehr Überholmanöver geben wird, als es noch in Melbourne der Fall war. "Nicht wegen des neuen Heckflügels, sondern vor allem aufgrund der Pirelli-Reifen. Der Verschleiß ist hier wesentlich höher. Dadurch entstehen größere Zeitunterschiede und deshalb wird häufiger überholt."