Die große Diskussion hält an - hätte Robert Kubica an der Rallye teilnehmen soll, oder nicht? Das Ergebnis bleibt gleich: Der Pole erlitt einen heftigen Unfall und es ist unklar, ob er jemals wieder vollständig gesund wird. Fahrer-Kollege Timo Glock kann zumindest verstehen, warum Kubica bei der Rallye an den Start ging. "Es ist schwer, Rennfahrer davon abzuhalten, in andere Autos zu steigen, weil Rennen fahren eine Faszination ist", gewährte der Virgin-Pilot einen Einblick in Welt des Racings.

"Ich kann verstehen, warum Robert es gemacht hat. Es macht einfach Spaß und ist eine gute Möglichkeit, seine fahrerischen Fähigkeiten auch während der Winterpause zu trainieren", so Glock weiter.

Doch der schreckliche Unfall des 26-Jährigen sitzt noch tief im Gedächtnis. "Wenn ich jetzt die Chance hätte, an einer Rallye teilzunehmen, müsste ich mir das zwei Mal überlegen", gab Glock zu. Trotzdem wollte der Deutsche den Rallye-Unfall nicht überbewerten, schließlich könne auch in anderen Situationen etwas Schlimmes passieren: "Um fit zu bleiben, fahre ich täglich zwei Stunden Rad. Wenn man dabei von jemandem überfahren wird, ist man in der gleichen Situation. Das ist Teil unseres Jobs - manchmal hat man einfach Pech."

Glocks Teamkollege bei Virgin, Jerome d'Ambrosio, kennt Kubica seit seiner Kindheit - aus der gemeinsamen Kart-Zeit. Er will wissen, wie der Pole im Hinblick auf Racing-Action tickt: "Robert lebt für die Rennen. Er kümmert sich nicht um gewisse Dinge, die die Formel 1 mit sich bringt. Er will einfach nur hinters Lenkrad. Egal ob Rallye-Auto oder Go-Kart - er lebt für all das."

Man müsse sich laut d'Ambrosio bewusst machen, dass Motorsport viele Gefahren birgt. "Wenn man das nicht akzeptiert, ist man kein Rennfahrer mehr", fand der Belgier klare Worte.