Von Startplatz 10 ging es für Mattias Ekström heute bis auf den sechsten Rang nach vorne. Den Vize-Titel im Duell mit Bruno Spengler konnte der Schwede aber nur holen, weil zwei seiner Teamkollegen freundlich mithalfen. Beim Kanadier stieß das teamorientierte Fahren der Audi-Kollegen dabei auf wenig Gegenliebe.

Einige Beobachter wollen wilde Gesten im Cockpit festgestellt haben, als Ekström im letzten Renndrittel ausgerechnet vor der Mercedes-Tribüne von seinem Markenkollegen Scheider vorbeigelassen wurde. "Wir grüßen uns immer, wenn wir uns überholen", scherzte Scheider später im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Welchen Grund sollte es sonst geben...?"

Ekström bedankte sich jedenfalls artig bei Scheider und Jarvis. "Natürlich habe ich einen netten Gruß zurück gesendet", strahlte der zweifache Champion. "Die beiden wussten ja, dass es für mich um etwas geht. Wichtig war die Team-Meisterschaft, die Vize-Meisterschaft gab es geschenkt dazu."

Mattias Ekström fuhr im letzten Rennen zur Vize-Meisterschaft, Foto: Audi
Mattias Ekström fuhr im letzten Rennen zur Vize-Meisterschaft, Foto: Audi

Dass Spengler später alles andere als begeistert davon war, konnte Scheider nicht verstehen. "Mattias kam mit den neuen Reifen schnell näher. Ich wusste, dass es um den Vize-Titel und die Teammeisterschaft geht, und wusste auch, was zu tun ist", so Scheider. "Wenn Mercedes-Fahrer sich gegenseitig helfen können, machen sie das auch. Sich da zu beschweren ist dumm, bei solchen Äußerungen macht das die Vize-Meisterschaft schöner."

Jarvis, der mit seinem Überholmanöver gegen Spengler in Runde eins die Weichen für den Erfolg von Ekström stellte, blieb da schon zurückhaltender. "Eki ist gut aus der zweiten Kurve herausgekommen und hat mich vor Kurve drei überholt. Er war schnell und wollte Vize-Meister werden. Er hat einen guten Job gemacht und ist deswegen Sechster geworden."

Während Ekström und Scheider ihre Cockpits für die kommende Saison sicher haben sollten, gilt Jarvis trotz seiner Bemühungen übrigens noch als Wackelkandidat. "Es gibt sicher Alternativen zur DTM", sagte der Brite. "Bisher lag der Fokus aber auf diesem Wochenende, erst jetzt denken wir über die Zukunft nach. Die Zukunft beginnt mit einem Gespräch mit Dr. Wolfgang Ullrich, denn ich würde gerne ein Teil der DTM bleiben."