Nach dem Ausfall von gleich vier Etappen am gestrigen Tag bestritten die WRC Piloten heute wie geplant zehn Wertungsprüfungen. Dabei gab es gleich sieben verschiedende Etappensieger. Mikko Hirvonen genügten zwei Bestzeiten, um in Führung zu bleiben. Zwar schmolz sein Vorsprung auf seinen Teamkollegen Jari- Matti Latvala auf 15,5 Sekunden, doch das hinderte ihn nicht daran weiteren Boden auf Sébastien Loeb gutzumachen:

Alles im Griff: Loeb fährt auf Rang drei weiter auf WM-Kurs., Foto: Hardwick/Sutton
Alles im Griff: Loeb fährt auf Rang drei weiter auf WM-Kurs., Foto: Hardwick/Sutton

"Es war ein wirklich nervenaufreibender Tag. Die Etappen waren viel schneller und ich braucht einige Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Am Nachmittag gab es überall Gräben, aber ich konnte es mir nicht erlauben, zuviel Geschwindigkeit heraus zu nehmen. Der seltsamste Moment war heute morgen, als ich meinen Rhythmus verlor, als ein Reh direkt vor mir über die Straße lief und ich verlangsamen musste. Ich kam nach Japan, um zu gewinnen, aber selbst wenn mir das morgen gelingt, sieht es so aus, als ob mir das im Kampf um die Meisterschaft nicht mehr helfen wird." konnte Hirvonen trotz seiner Führung eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen.

Gut unterwegs: Matthew Wilson auf dem Weg zu vier Punkten., Foto: Sutton
Gut unterwegs: Matthew Wilson auf dem Weg zu vier Punkten., Foto: Sutton

Sébastien Loeb ging auch am zweiten Tag keine unötigen Risiken ein und verwaltete seine dritte Position sicher ins Ziel. Mit lediglich einer Tagesbestzeit vergrößerte sich sein Rückstand auf die Spitze auf knapp 1:34 Minuten. Mit fast einer Minute Vorsprung auf den viertplatzierten Chris Atkinson, dürfte sein fünfter Titelgewinn wohl aber nur noch durch eigene Fehler in Gefahr geraten: "Es ist kein Geheimnis, dass ich es bevorzuge, um den Sieg zu kämpfen. Doch es war nötig, heute einen kühlen Kopf zu bewahren. Immer wenn ich das Gefühl hatte, dass die Bedingungen schwer überschaubar wurden, bremste ich früher als normal. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Unser Ziel ist nun in greifbarer Nähe, aber wir müssen auch morgen bis zum Ende konzentriert bleiben."

Federico Villagra fuhr bis in die Punkte nach vorne., Foto: Sutton
Federico Villagra fuhr bis in die Punkte nach vorne., Foto: Sutton

Bei seiner guten Ausgangsposition für den letzten Tag profitierte Loeb allerdings ein wenig vom Ausfall Petter Solbergs. Der Norweger war bis auf 24,4 Sekunden an den WM Führenden herangekommen, als er auf der 18. Etappe zuviel riskierte und mit einem Schaden an der hinteren rechten Aufhängung aufgeben musste: "Wir trafen ein großes Loch und das Auto drehte sich um 360 Grad. Ich versuchte weiterzufahren, aber die ganze hintere Radgeometrie war gebrochen. Wir waren dabei hart anzugreifen und manchmal passieren Dinge wie diese. Natürlich ist es enttäuschend und ich muss mich bei Subaru und den Fans entschuldigen, aber es gibt einige gute Dinge, die wir aus diesem Tag mitnehmen können. Das Fahren hat heute wirklich Spaß gemacht und wir entwickeln uns defintiv in die richtige Richtung." zeigte sich Solberg trotz seines Ausfalls optimistisch.

Mit drei Bestzeiten schnellster Mann des Tages: Sordo nach den gestrigen Problemen jetzt auf Rang 18., Foto: Sutton
Mit drei Bestzeiten schnellster Mann des Tages: Sordo nach den gestrigen Problemen jetzt auf Rang 18., Foto: Sutton

Fünfter ist nach dem ersten Tag Matthew Wilson, der somit nach dem vierten Rang im Vorjahr wieder eine Spitzenplatzierung einfahren könnte. Toni Gardemeister liegt auf Platz sechs jedoch nur knapp dahinter. Per Gunnar Andersson, der durch einen Reifenwechsel auf Etappe 16 fast drei Minuten verlor, würde auf Rang sieben noch zwei WM Punkte erzielen, während Federico Villagra auf Rang acht zumindest noch mit einem Punkt belohnt würde. Die Top 10 komplettieren derzeit Jari Ketomaa und Evgeny Novikov.

Die Positionen an der Spitze scheinen nach dem zweiten Tag vorerst bezogen. Sébastien Loeb würde mit Rang drei vorzeitig die Fahrerwertung gewinnen, während BP Ford mit dem Doppelsieg zumindest die Entscheidung in der Konstrukteurswertung vertagen könnte. Zudem würde Suzuki an Munchi´s Ford in der Konstrukteurswertung vorbeiziehen. Doch bevor es soweit ist, erwartet die WRC Piloten einer der anspruchsvollsten Schlusstage diesen Jahres. Gleich neun Etappen stehen noch einmal unter zu erwartend regnerischen Bedingungen auf dem Programm.