Die Befürchtungen der Konkurrenz bewahrheiteten sich bereits am ersten Tag der Rallye Spanien. Sébastien Loeb gewann alle sechs Etappen, während Daniel Sordo stets die zweitbeste Zeit erzielte. Damit konnten sich beide Citroen Piloten bereits am ersten Tag deutlich von der Konkurrenz absetzen. Entsprechend positiv fiel Loebs Fazit aus: "Wir fanden auf Anhieb eine gut Geschwindigkeit und profitierten durch unsere erste Startposition von einer sauberen Strecke. Wir konnten die idealen Linien fahren, ohne die Kurven zu sehr schneiden zu müssen. Am Nachmittag war es dann lediglich ein bisschen dreckiger, so dass wir unsere Geschwindigkeit beibehielten. Mein Auto fühlte sich heute perfekt an und wir machten keine Fehler, wir werden versuchen morgen so weiterzumachen."

BP Ford hatte heute das Nachsehen und musste sich mit den Plätzen 3 und 4 begnügen, Foto: Sutton
BP Ford hatte heute das Nachsehen und musste sich mit den Plätzen 3 und 4 begnügen, Foto: Sutton

Nicht ganz so zufrieden war trotz seiner guten Leistung Daniel Sordo: "Ich hatte einige Probleme, die ideale Geschwindigkeit zu finden. Ich habe noch nicht hundertprozentiges Vertrauen in die harten Reifen. Im Mittagsservice machten wir einige kleine Änderungen am Setup, um ein leichtes Untersteuern abzustellen. Es war ein Schritt in die richtige Richtung und ich hatte mehr Vertrauen auf dem zweiten Durchgang. Wir griffen hart an, um unseren Vorsprung auf die Konkurrenz auszubauen. 25,5 Sekunden sind nicht schlecht, aber es heißt noch lange nicht, dass wir unsere Position sicher haben."

Auf Rang drei liegt derzeit Francois Duval knapp vor seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen. Beide Piloten haben allerdings bereits mehr als 40 Sekunden Rückstand und mussten sich eingestehen, dass sie heute einfach nicht die Geschwindigkeit hatten, um mit der Spitze mitzuhalten: "Die Lücke auf die Führenden war ziemlich groß nach der ersten Schleife. Im Mittagsservice wechselten wir auf weichere Aufhängungsfedern. Ich bevorzuge generell ein weicheres Setup mit mehr Grip, so hatte ich am Nachmittag mehr Vertrauen ins Auto und meine Zeiten waren näher an der Spitze. Aber ich kann nicht sagen, dass ich den Tag genoss. Nach dem Test letzte Woche fühlte sich alles gut an und ich dachte, dass ich einen großem Schritt in die richtige Richtung gemacht hätte." zeigte sich Hirvonen enttäuscht.

Best of the rest, Petter Solberg auf Rang fünf, Foto: Sutton
Best of the rest, Petter Solberg auf Rang fünf, Foto: Sutton

Francois Duval kämpfte hingegen mit seiner späten, zehnten Startposition:"Ich bin zufrieden, auch wenn ich heute morgen an einigen Stellen nach Grip suchte. Diese Etappen waren neu für mich, so dass ich meinen Aufschrieb für den Nachmittag deutlich anpasste. Vor mir auf der Strecke war viel Schotter, weil die Autos vor mit, die Kurven schnitten. Daher verloren wir Zeit, aber ich fühle mich wohl im Auto und es ist ein großartiges Gefühl zurück im Ford Team zu sein. Morgen werde ich hart angreifen."

Mehr als eine weitere Minute hinter den BP Ford Piloten beendete Petter Solberg den Tag, der am Morgen durch eine eigenwillige Reifenwahl auffiel. Während alle anderen Toppiloten auf harte Reifen setzte, ließ der Norweger weiche montieren. Dennoch hat er mit 14 Sekunden Vorsprung auf den sechstplatzierten Urmo Aava bereits etwas Luft zum Atmen.

Andreas Mikkelsen ist in seinem privat eingesetzten Focus gut unterwegs, Foto: Sutton
Andreas Mikkelsen ist in seinem privat eingesetzten Focus gut unterwegs, Foto: Sutton

Jari- Matti Latvala beendete den ersten Tag bei seiner Rückkehr ins Stobart Team auf Rang sieben knapp vor Chris Atkinson. Auf Rang neun konnte Andreas Mikkelsen durchaus an seine gute Leistung aus dem Shakedown anküpfen. Die Top Ten komplettiert Matthew Wilson, der damit derzeit auch den letzten Konstrukteurspunkt erzielen würde. Im Duell Munchi´s Ford gegen Suzuki steht es somit nach dem ersten Tag nach Punkten unentschieden. Allerdings konnte sich Munchi´s heute einen kleinen Vorteil erarbeiten. Während Per Gunnar Andersson nach einem Fahrfehler bereits auf der zweiten Etappe ausschied und Toni Gardemeister den Tag nur als 17. beendete, liegen die Munchi´s Piloten derzeit auf den Rängen 13 und 14.

Der erste Tag verlief genau so, wie es viele Experten im Vorfeld der Rallye erwartet hatten. An der Spitze begannen beide Citroen und BP Ford Piloten früh sich vom Feld abzusetzen, wobei Loeb und Sordo noch einmal eine beachtliche Lücke auf die BP Ford Piloten herausfahren konnten. Sollte morgen nichts Außergewöhnliches passieren, scheinen die ersten vier Positionen damit bereits nach dem ersten Tag bezogen, wobei zumindest das interne Ford Duell noch Spannung verspricht. Dahinter dürfte es allerdings eng werden. Auch wenn sich Petter Solberg leicht von den anderen Verfolgern absetzen konnte, sind die Abstände von Platz fünf bis neun immer noch sehr gering. Für Spannung ist also auch am morgigen Tag gesorgt.