Ein Schlesser-Buggy hat wieder zugeschlagen: Auf der 8. Etappe der Rallye Dakar von Atar nach Nouakchott war Thierry Magnaldi nach 508 Kilometern der schnellste Fahrer. Nach 5 Stunden Fahrt durch den mauretanischen Sand gewann der Franzose seine zweite Etappe in diesem Jahr.

"Ich sagte mir heute morgen, dass wir diese Etappe gewinnen sollen, um anschließend ein schönes Wochenende zu verbringen", so Magnaldi. "Das ist nun passiert und wir feiern unseren zweiten Sieg in Afrika. Wir hätten einen Doppelsieg feiern können, doch leider folgte uns Jean-Louis Schlesser nicht, als wir ihn kreuzten. Die Etappe ist für uns gut verlaufen, wir haben gut navigiert und waren die Klügsten in den Dünen um Kilometer 240. Es verlangte einiges an Geschick, um da gut durchzukommen. Ich sah die Spuren der anderen Fahrer und dachte mir schon, dass es da ein Problem geben würde. Von daher kehrte ich um und nahm den richtigen Weg. Dann habe ich bis zum Schluss Gas gegeben. Größtenteils ist unser Fazit positiv. Nun müssen wir die Etappe nach Kiffa gut überstehen und außerdem könnte es noch in Guinea größere Abstände geben."

Gut erholt von seinem gestrigen Dilemma, als er über zwei Stunden verlor, zeigte sich Mark Miller. Der Amerikaner kam zeitgleich mit Stéphane Peterhansel als Zweiter ins Ziel. Der Franzose im Mitsubishi ist unterdessen der große Nutznießer der heutigen Etappe, denn Peterhansel führt die Rallye Dakar nun an! "Ich blieb im Sand stecken und wir hatten zwei Plattfüße", schimpfte Peterhansel. "Normalerweise wäre die Etappe nicht so schwer gewesen, aber wir hatten uns um einen Kilometer verfahren und hingen in den Dünen fest. Das kostete uns 15 Minuten und wir mussten umkehren. Doch wir hatten Glück im Unglück: Jutta Kleinschmidt war uns gefolgt und steckte anschließend einen guten Moment fest. Ich habe in Mauretanien mächtig aufgeholt, denn vor zwei Tagen war ich noch Neunter, gestern Zweiter und heute Erster. Dennoch wäre ich lieber 15 Minuten früher ins Ziel gekommen. Der Idealplan lautet, die Konkurrenz zu eliminieren und dann den Kampf unter Luc und mir auszumachen, wenngleich wir auf Giniel de Villiers achten müssen."

Peterhansels Vorsprung im Gesamtklassement auf den Zweitplatzierten Luc Alphand beträgt nur minimale 32 Sekunden. Der Franzose beendete die Etappe als Fünfter hinter seinem Teamkollegen Joan Roma. "Das war ein schlechter Tag", ärgerte sich Alphand. "Ich blieb eine Viertelstunde im Sand stecken. Das ist sehr enttäuschend, denn wir haben vier Minuten auf Stéphane verloren."

Als zweitbester VW-Pilot kam Giniel de Villiers auf Platz sechs ins Ziel. Der Südafrikaner belegt nun einen guten dritten Platz im Gesamtklassement. Nach der Etappe sagte de Villiers: "Es ist erstaunlich, dass wir uns um eine Position verbessert haben, denn heute ging alles schief: Drei Reifenschäden, einmal festgefahren, dann auf eine Auto aufgelaufen, einmal verirrt und zum Schluss angehalten, um Gras aus dem verstopften Kühler zu ziehen."

Die Deutsche Jutta Kleinschmidt, die bisher vom Pech verschont blieb, verlor dagegen über eine Stunde und liegt im Klassement nur noch auf dem fünften Rang, vor den beiden Buggys von Magnaldi und Jean-Louis Schlesser. "Wir sind auf gerader Strecke stecken geblieben und mussten uns mit den Sandblechen so eine Art Straße legen, um wieder herauszukommen", sagte Kleinschmidt. "Das hat uns 47 Minuten gekostet. Dann folgten noch zwei Reifenschäden. Fabrizia und ich sind natürlich sehr enttäuscht."

Ex-Rallye-Weltmeister Carlos Sainz musste dagegen seine erste Rallye Dakar auf der 8. Etappe beenden. Der Spanier steckte bei Kilometer 26 fest, nachdem er sich ein Rad beschädigt hatte. Selbst die Servicecrew des VW-Trucks konnte nicht weiterhelfen, so dass Sainz zum Etappenstart zurückkehrte und aufgab. Ebenfalls nicht mehr dabei ist Robby Gordon, der mit seinem Hummer ohnehin schon sehr weit zurückgefallen war.

Am morgigen Ruhetag sei den Fahrern und Co-Piloten eine Pause gegönnt. Die Mechaniker haben dagegen keine Pause: Sie müssen die lädierten Fahrzeuge reparieren und für die zweite Dakar-Woche vorbereiten. Dann geht es von der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott nach Kiffa.

Das Ergebnis der 8. Etappe

1. Thierry Magnaldi Schlesser Buggy 5:00.56 Std.
2. Stéphane Peterhansel Mitsubishi Pajero Evolution 5:07.48 Std.
3. Mark Miller Volkswagen Touareg 5:07.48 Std.
4. Joan Roma Mitsubishi Pajero Evolution 5:08.51 Std.
5. Luc Alphand Mitsubishi Pajero Evolution 5:11.32 Std.
6. Giniel de Villiers Volkswagen Touareg 5:27.12 Std.

Das Gesamtklassement

1. Stéphane Peterhansel Mitsubishi Pajero Evolution 22:32.41 Std.
2. Luc Alphand Mitsubishi Pajero Evolution + 32 Sek.
3. Giniel de Villiers Volkswagen Race Touareg 2 + 26.16 Min.
4. Joan Roma Mitsubishi Pajero Evolution + 43.35 Min.
5. Jutta Kleinschmidt Volkswagen Race Touareg 2 + 1:06.26 Std.
6. Thierry Magnaldi Schlesser-Ford + 1:33.40 Std.
7. Jean-Louis Schlesser Schlesser-Ford + 1:45.21 Std.
8. Mark Miller Volkswagen Race Touareg 2 + 2:12.13 Std.
9. Carlos Sousa Nissan Pick-up + 3:10.12 Std.
10. Matthias Kahle Buggy Honda + 6:03.22 Std.
11. Bruno Saby Volkswagen Race Touareg 2 + 7:16.17 Std.