Der Countdown läuft: Das Volkswagen Werksteam absolviert in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon am 29. Dezember mit den fünf Race Touareg 2 und allen 22 für die Rallye eingeschriebenen Service- und Begleitfahrzeugen die technische und administrative Abnahme für die Teilnahme an der Rallye Dakar. Motorsport-Direktor Kris Nissen und die fünf Werks-Duos Jutta Kleinschmidt/Fabrizia Pons (D/I), Mark Miller/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Carlos Sainz/Andy Schulz (E/D) und Giniel de Villiers/Tina Thörner (RSA/S) sind zuversichtlich vor dem Auftakt zur 28. Ausgabe der härtesten Wüsten-Rallye der Welt. Die "Dakar" beginnt am Silvestertag mit einer 83 Kilometer langen Wertungsprüfung südlich von Lissabon und endet am 15. Januar in Dakar im Senegal.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor):
Nach der sehr eindrucksvollen Saison 2005 mit dem Titelgewinn im FIA Marathon-Rallye-Weltcup erwarten jetzt viele von uns, dass es weiter so erfolgreich läuft. Wir sind für die kommenden Rallye-Tage gut vorbereitet. Jedes Teammitglied ist gefordert, alles umzusetzen, was wir in den vergangenen zwei Jahren gelernt haben. Wir haben keinen Druck von oben, sondern Druck von innen. Denn jeder im Team will vorne mit fahren. Das ist eine gute Einstellung: Volkswagen betreibt Motorsport, um zu gewinnen. Trotzdem sind wir uns bewusst, dass wir bei der Rallye Dakar einen Gegner schlagen müssen, der hier seit vielen Jahren erfolgreich ist. Wir erwarten einen extrem harten Kampf. Zu den Konkurrenten zählen neben Mitsubishi auch BMW sowie ein Schlesser-Buggy. Wir dürfen nicht vergessen: Die Rallye Dakar ist das schwierigste Rennen im Motorsport. Die Rallye ist unglaublich hart für Mensch und Material. Wir fahren hier so viele Kilometer am Stück, wie in anderen Rennserien in einer kompletten Saison zurückgelegt werden – und das ohne die Möglichkeit, zwischendurch viel zu verändern.

Bruno Saby (F):
Es ist ein sehr schönes Gefühl, dass wir nach unserem Titelgewinn für Volkswagen im FIA Marathon-Rallye-Weltcup als eines der Favoriten-Teams starten. Beim ersten Einsatz mit dem Volkswagen Race Touareg ging es darum, zu lernen. Beim zweiten Mal war ein Podium das Ziel. In diesem Jahr hoffen wir, dass wir um den Sieg kämpfen. Wir haben eine gute Chance, doch die Konkurrenz ist sehr stark. Als stärksten Widersacher sehe ich meinen Landsmann Stéphane Peterhansel, der schließlich diese Rallye sechsmal auf dem Motorrad und zweimal mit dem Auto gewonnen hat.

Michel Périn (F):
Momentan existiert in meinem Kopf nichts anderes als die ‚Dakar´ – ich bin komplett auf diesen Event fokussiert. Unser Ziel ist ein Sieg, doch wir wollen natürlich auch unseren Teamkollegen helfen, denn für uns zählt vor allem der Erfolg für Volkswagen. Unser Race Touareg ist sehr gut in Form, wir hatten vor Weihnachten in Madrid einen sehr guten Roll-out, bei dem wir rund 60 Kilometer absolviert haben. Bis in kleinste Details – wie beispielsweise die perfekte Position der Fußstütze und die genaue Ausrichtung des GPS-Geräts – hat das Team meine Wünsche erfüllt.

Jutta Kleinschmidt (D):
Die Spannung steigt. An den vergangenen zwei Tagen wurden die letzten Vorbereitungen abgeschlossen. Am Donnerstag hat es geregnet, wir sind nun sehr gespannt, wie die Bedingungen auf den ersten beiden Etappen in Portugal sind. Die Erwartungen fürs Team sind klar gesetzt, wir wollen natürlich gewinnen. Es ist ein Rennen, man weiß nie, was passiert. Deshalb kann man einen Erfolg nicht vorprogrammieren. Doch haben mit dem Race Touareg ein Fahrzeug, mit dem man um den Sieg kämpfen kann. Wenn ich es nicht schaffe, hoffe ich dass einer meiner Teamkollegen am Ende ganz oben steht.

Fabrizia Pons (I):
Ich freue mich so unglaublich auf den Start dieser Rallye. Dies ist mein vierter Start bei der Rallye Dakar und dieses Mal sind der Race Touareg 2 und das Team besser als je zuvor. Vor allem bin ich auf die neuen Navigations-Regeln gespannt, wie sie sich in der Praxis bewähren.

Giniel de Villiers (ZA):
Ich bin sehr glücklich, dass die ‚Dakar" in diesem Jahr in Lissabon startet. Dies ist eine wunderschöne Stadt, die Atmosphäre beim Rallyezentrum im Hafen ist sehr gut. Und uns Fahrer erspart dieser Startort die langen Verbindungsetappen quer durch Europa bis nach Afrika, somit beginnen sehr bald die echten Wüsten-Etappen, auf die ich mich richtig freue.

Tina Thörner (S):
Ich kann den Start kaum erwarten. Bei uns im Cockpit herrscht eine gute Stimmung, in Giniels Ruhe liegt sehr viel Kraft. Außerdem verstehen wir uns sehr gut mit unseren Ingenieuren und Mechanikern. Ich persönlich bin nicht nervös, fühle aber eine positive Anspannung. Ich bin überzeugt, dass Giniel das Potenzial hat, mit den besten Piloten mitzuhalten, und ich hoffe, dass ich als Beifahrerin dazu beitragen kann.

Carlos Sainz (E):
Nur noch wenige Stunden bis zu meinem Debüt bei der Rallye Dakar. Endlich kann ich dann diesen Marathon-Klassiker erleben, den ich ja bisher nur aus vielen Erzählungen kenne. Die beiden ersten Etappen in Portugal liegen mir sicherlich sehr gut, denn dieses Terrain kenne ich ja bereits aus der Rallye-Weltmeisterschaft. Doch die Rallye wird in Afrika entschieden.

Andy Schulz (D):
Carlos und ich glauben, dass bei seinem ‚Dakar´-Debüt ein Podiumsplatz möglich ist. Nach den Tests sind wir guter Dinge, aber ich denke, dass ich ihn auf der Marathon-Etappe ein wenig unterstützen muss. Ich werde ihm sicherlich helfen müssen, die Geschwindigkeit einzuteilen oder auch erstmals das Zelt aufzubauen.

Mark Miller (USA):
Ich bin ein Spezialist der amerikanischen Baja-Rallyes, die ‚Dakar´ ist etwas ganz anderes. Ich habe mich in Europa und Afrika drei Monate lang darauf vorbereitet und jetzt geht es endlich los. Ich fühle mich ein wenig, als würde ich vom Gymnasium auf die Universität gehen – dies ist ein Neuanfang, bei dem ich mich in einer höheren Kategorie beweisen muss. Mein Ziel für die ersten Tage ist in den Top 10 zu liegen und nicht den Anschluss an die Fahrzeuge vor mir zu verlieren. Die entscheidenden Tage sind die siebte, achte und neunte Etappe – und bis dahin möchte ich keine Risiken eingehen.

Dirk von Zitzewitz (D):
Wir erwarten eine sehr schwierige ‚Dakar´ mit einem konkurrenzfähigen und ausgeglichenen Starterfeld. Am Ende wird sicherlich das Team vorne liegen, das am wenigsten Fehler macht. Die neuen Navigations-Regeln mit der sehr eingeschränkten Benutzung des GPS-Systems sind eine echte Herausforderung. Diese neuen Regeln machen meinen Job als Beifahrer sicherlich schwieriger, aber auch reizvoller.