Jubelstimmung beim Deutschen Antony Warmbold und seinem britischen Beifahrer Michael Orr: Mit Rang sieben bei der Rallye Spanien, dem 15. und vorletzten Saisonlauf der Rallye-Weltmeisterschaft, sammelte das Duo im privat eingesetzten Ford Focus RS WRC zwei WM-Punkte. Damit gewann Warmbold bereits zum dritten Mal in der laufenden Saison wichtige WM-Zähler.

"Ich bin mehr als zufrieden", erklärte der in Monaco lebende Deutsche nach 15 anspruchsvollen Asphalt-Wertungsprüfungen im Hinterland von Tarragona. "Am Samstag war der Skoda-Pilot Jan Kopecky hinter uns sehr schnell. Wir haben zu Beginn der letzten Etappe attackiert, um ihn hinter uns zu halten und das ist uns gelungen."

Schwierigkeiten bereitete Antony Warmbold allerdings die unbeständige Witterung. "Wegen des wechselhaften Wetters war vor allem am ersten Tag die Reifenwahl extrem schwierig. Michelin hatte uns eine ganze Reihe von guten Reifenmischungen zur Verfügung gestellt, doch bei diesen Bedingungen fehlt mir noch ein wenig die Erfahrung, wann ich welchen Reifen optimal nutzen kann", erklärt der Deutsche. "Außerdem hatte ich am ersten Tag einen gebrochenen Stabilisator, der das Fahrverhalten und die Balance negativ beeinträchtigte."

"Da immer zwei Wertungsprüfungen hintereinander gefahren werden, muss man in der Reifenwahl Kompromisse eingehen", erläutert Warmbold weiter. "Und häufig ist das eine echte Lotterie. So zum Beispiel zu Beginn der zweiten Etappe, als die erste Prüfung abgesagt wurde. Doch für diese Prüfung hatte ich perfekte Reifen, die aber auf der darauf folgenden Prüfung im Nassen nicht so gut funktionierten. Andere Fahrer hatten dort Glück - denn sie hatten sich genau anders herum entschieden."

Besonders glücklich ist Warmbold nach der Asphalt-Rallye über seine fahrerischen Leistungen. "Auf den klassischen Asphalt-Prüfungen war ich sehr schnell. Auch das Fahren im Nassen, das früher für mich gelegentlich problematisch war, funktionierte hier sehr gut. Lediglich auf den Passagen, wo in den Kurven extrem viel gecuttet wird, fehlen mir noch die Erfahrung und das Selbstvertrauen, dort habe ich immer wieder Zeit verloren. Außerdem lag mein Focus tiefer als die Fahrzeuge meiner Teamkollegen, dadurch hat das Auto öfter aufgesetzt. Ebenfalls eine Sache der mangelnden Routine."

Nach dem Punkteerfolg in Spanien reist Antony Warmbold nun hoch motiviert zum WM-Saisonfinale nach Australien. Die Rallye Australien wird vom 10. bis 13. November auf Schotterprüfungen entlang der australischen Westküste bei Perth ausgetragen. Für den deutschen Ford-Piloten ist es erst der zweite Einsatz in "Down-under" nach 2004, wo er den 14. Gesamtrang belegte.