Keine Atempause: Nur eine Woche nach der Rallye Frankreich steht mit dem Saisonlauf in Spanien die nächste Asphalt-Veranstaltung auf dem Programm der Rallye-Weltmeisterschaft. Anders als in den vergangenen Jahren befindet sich das Rallye-Zentrum in diesem Jahr nicht in der Touristenhochburg Lloret de Mar an der Costa Brava, sondern im rund 200 Kilometer entfernten Salou in der Region Tarragona. Die Streckenführung stellt für den Großteil der Piloten daher absolutes Neuland dar. Am grundsätzlichen Charakter des katalanischen Events ändert dies allerdings nichts: Die WRC-Piloten werden am kommenden Wochenende ihre rund 300 PS starken Turbo-Allradler wieder mit wahnwitzigen Geschwindigkeiten über breite, gewundene Asphaltstraßen treiben. Gemeinsam mit seinen Partnerteams Citroën, Ford und Skoda möchte Michelin die Erfolgsgeschichte von zuletzt acht Spanien-Siegen in Folge weiter fortsetzen.

Die Rallye Spanien zählt seit jeher zu den schnellsten Veranstaltungen im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft. Daran ändert auch der diesjährige Umzug des Rallye-Zentrums von Lloret de Mar an der Costa Brava nach Salou in der Region Tarragona nichts. Denn in ihrem grundlegenden Charakter unterscheiden sich die Straßen der beiden Landstriche nordöstlich und nordwestlich der Metropole Barcelona kaum. So führen die 15 Wertungsprüfungen der diesjährigen Rallye Spanien auch in diesem Jahr wieder über verhältnismäßig breite Asphaltbänder mit ausgesprochen harmonischen Kurvenkombinationen. Dies ermöglicht den Piloten am Steuer ihrer nominell 300 PS starken Turbo-Allradler, schnell einen guten Rhythmus zu finden. Der relativ raue Asphalt bietet auch dank der wenigen Belagwechsel ein gleichbleibend sehr hohes Grip-Niveau, das enorm hohe Kurvengeschwindigkeiten erlaubt. "Einige der Streckenabschnitte kenne ich noch aus früheren Jahren", berichtet Michelin- und Skoda-Pilot Armin Schwarz. "Aber die werden am kommenden Wochenende in umgekehrter Richtung gefahren. Somit fangen alle Teilnehmer im Training bei Null an."

Alles in allem weist die Rallye Spanien Ähnlichkeiten mit dem Rundstreckensport auf - zumindest bei der jeweils ersten Durchfahrt der Wertungsprüfungen. Auf der Jagd nach den letzten Zehntelsekunden beziehen die Piloten in manchen Kurven - einen ausgesprochen akkuraten Aufschrieb vorausgesetzt - gerne den Seitenstreifen mit in die Ideallinie mit ein. Dabei werfen sie allerdings viel Dreck auf die Straße, der für nachfolgende Fahrer in puncto Haftung durchaus zum Problem werden kann. Vor allem, wenn die Verhältnisse durch Regenschauer weiter erschwert werden. Eine Möglichkeit, die Ende Oktober selbst an der sonnenverwöhnten katalanischen Küste besteht.

Die Rallye Spanien aus Sicht von Michelin

Bei der Rallye Spanien stellt Michelin seinen Partnerteams exakt die gleiche Reifenauswahl zur Verfügung wie am vergangenen Wochenende auf Korsika: den Michelin N FP ("Fort Potentiel" = starkes Potenzial) für trockene Bedingungen und den Michelin TA für Nässe. Der Regenspezialist zeichnet sich unter anderem durch seine breiten Drainagerillen aus, die auf der Strecke befindliches Wasser selbst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt souverän aus dem Weg schaffen. Beide Reifentypen stehen den Piloten selbstverständlich in verschiedenen Gummimischungen zur Verfügung, um unterschiedlichste Bedingungen wie verschiedene Temperaturfenster optimal abzudecken.

Mit einer jeweils neun Zoll (228 Millimeter) breiten Reifenaustandsfläche - mehr erlaubt das Reglement nicht - sorgen die Michelin-Pneus für bestmögliche Traktion. Mit ihren flachen Reifenflanken bieten sie den Fahrern zudem enorm hohe Seitenführungskräfte in den schnellen Kurven.

Seit ihrem Debüt in der Saison 1998 waren die Pneus der Michelin N FP- und der Michelin TA-Familie übrigens bei 28 von 30 Asphalt-Veranstaltungen der Rallye-Weltmeisterschaft siegreich. Hinzu kommt noch der Erfolg Sébastien Loebs bei der Rallye Monte Carlo 2002, der ihm durch eine Sportstrafe nachträglich aberkannt wurde. Die Voraussetzungen, dass diese eindrucksvolle Erfolgsstatistik am kommenden Wochenende fortgesetzt werden kann, stehen ausgesprochen gut. Michelin peilt den insgesamt zehnten Erfolg bei der Rallye Spanien an. Es wäre der neunte in Folge.

Bis zum vergangenen Montagabend konnten die Piloten insgesamt 75 Reifen für ihr persönliches Kontingent für die Rallye Spanien nominieren. 45 dieser Pneus dürfen sie am kommenden Wochenende einsetzen.