Sebastien Ogier und Andreas Mikkelsen konnten aufgrund ihres Vorsprungs den letzten Tag der Rallye Polen entspannt angehen und sich darauf konzentrieren, in der Power Stage zusätzliche Punkte zu holen, was beiden gelang. Der Kampf um Platz drei wurde hingegen noch einmal spannend, denn mit Thierry Neuville, Mikko Hirvonen, Jari-Matti Latvala und Juho Hänninen hatten vier Piloten Chancen auf das Podest.

Während Ogier nach 24 Prüfungen mit mehr als einer Minute Vorsprung auf Mikkelsen seinen 21. Sieg in der WRC feierte, sicherte sich Neuville den letzten Platz auf dem Podium. "Es ist das perfekte Wochenende für mich", schwärmte der Sieger. "Ein Sieg und ein guter Schritt in der Meisterschaft. Die Prüfungen haben Spaß gemacht und waren schnell." An den ersten beiden Tagen der Rallye Polen hatte sich der WM-Führende einen engen Kampf mit seinem Teamkollegen Mikkelsen geliefert, ehe er am Samstag seinen Vorsprung von 0,9 Sekunden auf mehr als eine Minute ausbauen konnte.

Mikkelsen kämpfte mit Bremsproblemen und erlaubte sich zudem Fehler. Dennoch war er mit dem zweiten WRC-Podestplatz seiner Karriere - dem ersten für Beifahrer Ola Floene - sehr zufrieden. "Es war ein großartiges Wochenende. Ich habe die Prüfungen wirklich genossen, sie waren schnell und flüssig zu fahren. Wir haben hart mit Seb gekämpft", berichtete er. "Es ist schade, dass wir am Samstag Zeit verloren haben, aber es ist insgesamt ein gutes Ergebnis."

Finnen-Trio liefert sich engen Kampf

Auf den Plätzen vier bis sechs reihte sich am Ende des siebten Saisonlaufs ein finnisches Trio aus Hirvonen, Latvala und Hänninen ein. Hirvonen rettete einen Vorsprung von gerade einmal 0,7 Sekunden auf Latvala, der sich nach seinem Stoßdämpferschaden am Vortag mit starker Pace zurückkämpfte. "Es war ein harter Kampf dieses Wochenende. Ich hatte noch nie so viele Probleme mit meinem Aufschrieb, aber das Ergebnis ist letztlich nicht allzu schlecht", meinte Hirvonen. "Ich habe wirklich hart gepusht, aber an ein paar Stellen war ich etwas zu vorsichtig", erklärte Latvala, der am Sonntag von VW-Motorsportchef Jost Capito einen Freifahrtschein bekommen hatte, ohne Rücksicht auf Verluste Vollgas zu geben.

Platz sieben ging an Kris Meeke, der sich nach einem Reifenschaden ebenfalls zurückkämpfen musste. Platz acht sicherte sich Hayden Paddon, womit Hyundai nicht nur alle drei Autos ins Ziel, sondern auch unter die Top-10 brachte. Ebenfalls unter die besten Zehn fuhren die beiden Privatiers Henning Solberg und Martin Prokop.

Kubica punktelos

Ohne Punkte muss Lokalmatador Robert Kubica von seinem Heimevent abreisen. Nachdem er sich am Samstag einen Reifen von seinem Boliden riss und aufgeben musste, fing sein Restart mit einem weiteren technischen Defekt an. M-Sport stellte Probleme an der Lichtmaschine fest, weshalb Kubica am Sonntagmorgen erst mit 14 Minuten Verspätung den Servicepark verlassen konnte. Dafür erhielt er eine Strafe von 2:20 Minuten. Trotz Platz 18 war der Pole letzten Endes zufrieden. "Es war eine gute Rallye für uns. Wir hatten gestern viel Pech, als wir einen Stein trafen, der die Aufhängung beschädigte. Ich möchte allen Fans für ihre Unterstützung danken. Es war großartig."

Ein Name fehlte im Gesamtklassement: Mads Östberg. Der vormals Drittplatzierte in der WM konnte nach einem Überschlag am Samstag nicht noch einmal an den Start gehen, da der Überrollkäfig an seinem Citroen DS3 WRC beschädigt war.

Die Top-10 im Endergebnis

1. Ogier (Volkswagen) 2:34:02.0 Stunden
2. Mikkelsen (Volkswagen) +1:07.7 Minuten
3. Neuville (Hyundai) +2:13.5
4. Hirvonen (Ford) +2:32.4
5. Latvala (Volkswagen) +2:33.1
6. Hänninen (Hyundai) +2:49.9
7. Meeke (Citroen) +4:27.9
8. Paddon (Hyundai) +4:32.1
9. Solberg (Ford) +4:59.0
10. Prokop (Ford) +6:11.3