Der dritte Tag in Mexiko war eine Demonstration von Sebastien Ogiers Können. In fünf von sieben Prüfungen holte der Weltmeister die Bestzeit und setzte sich Stück für Stück von seinem Volkswagen-Teamkollegen Jari-Matti Latvala ab. Bitter endete der Tag erneut für Robert Kubica. Der Pole überschlug sich mit seinem Ford Fiesta und fiel im Klassement weit zurück. Ein ähnliches Schicksal ereilte auch Andreas Mikkelsen und Mads Östberg, die den finalen Tag wie Kubica unter Rally2 wieder aufnehmen müssen.

Sebastien Ogier, Volkswagen, Erster

Foto: Sutton
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Ein fantastischer Tag für uns! Der Polo funktioniert absolut perfekt, zuverlässig wie ein Uhrwerk. Julien und ich haben nun einen komfortablen Vorsprung, um die Konkurrenz zu kontrollieren. Aber darauf werden wir uns definitiv nicht ausruhen. Die Rallye Mexiko ist eine der härtesten im Kalender, bis zum Schluss kann auf dem groben Schotter viel passieren. Vor allem, weil uns morgen mit ‚Guanajuatito‘ die längste Prüfung noch bevorsteht. 55,92 Kilometer Vollgas über Stock und Stein und das bei 40 Grad Hitze im Cockpit. Um das gut zu überstehen, musst du alle Kräfte mobilisieren und im Kopf voll fokussiert sein. Aber eins ist klar, wir wollen auf dem Podest wieder Sombreros und Cowboystiefel als Trophäe. Und uns wenn morgen nicht plötzlich ein geschlossenes Viehgatter aufhält, sieht´s gut aus für uns.

Jari-Matti Latvala, Volkswagen, Zweiter

Foto: Sutton
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Ich bin mit Position zwei heute sehr zufrieden. Sébastien Ogier hatte schon heute Morgen so viel Vorsprung, dass wir ihn unter normalen Umständen nicht mehr einholen konnten. Gleichzeitig hat die Rallye Mexiko erneut ihre harte Seite gezeigt: Viele Teams hatten große Probleme und mussten aufgeben. Unser Polo lief auch auf den sehr rauen Abschnitten tadellos. Die Arbeit im Cockpit war bei den hohen Temperaturen ziemlich anstrengend und die Prüfung ‚Otates‘ war eine der längsten, die ich je gefahren bin. Gemessen an unseren Erwartungen – schließlich mussten wir gestern die Strecken eröffnen und hatten damit einen handfesten Nachteil – und im auch Hinblick auf die Meisterschaft wäre Position zwei in jedem Fall ein tolles Ergebnis.

Thierry Neuville, Hyundai, Dritter

Foto: Hyundai
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Die erste Prüfung heute Morgen war nicht einfach, denn gegen Ende verlor ich die Bremsen und musste langsamer machen. Doch ab der kommenden Prüfung lief es wirklich gut. Die WPs waren wirklich rutschig heute Morgen, aber ich genoss das Fahren und wir gingen es ruhig und konstant an. Ich hatte zwei Ersatzreifen dabei, daher war das Auto etwas schwerer als normal und ich verlor etwas Zeit in den schnellen Bereichen - aber ich holte wieder etwas in den kurvigen Passagen heraus. Wir sind nun für den finalen Tag in einer guten Position, aber unser Ziel ist es immer noch, die Rallye zu beenden und nicht auf das Gesamtergebnis zu blicken.

Elfyn Evans, M-Sport, Vierter

Foto: Ford
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Insgesamt können wir mit den heute gezeigten recht glücklich sein. Die einzige wirkliche Enttäuschung war auf den längeren Prüfungen - wir hatten ein paar kleine Zusammenstöße mit ein paar großen Felsen und das hat mich für den Rest der Prüfung etwas konservativer gemacht. Als der Untergrund dann sandiger und lockerer wurde, fühlte ich mich nicht mehr so wohl mit dem Grip und verlor Zeit. Für das erste Mal hier, können wir mit unserem Fortschritt über den Tag zufrieden sein. Ich denke nicht, dass ich aus eigener Kraft zum dritten Platz aufschließen kann, aber es war ein guter Tag und kein schlechtes Ergebnis am Ende.

Chris Atkinson, Hyundai, Siebter

Foto: Hyundai
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Es war nicht einfach, heute Morgen der erste auf der Strecke zu sein. Die Straßen waren sehr locker - es war wie Fahren auf Eis. Es war sehr einfach, einen Fehler zu machen, daher ließen wir es ruhig angehen und vermieden Probleme. Über Mittag spielten wir mit der Balance des Autos, um das Handling zu verbessern. Das half auf SS14, aber weitere Veränderungen für die folgende Prüfung gingen nicht wirklich in die richtige Richtung. Dennoch hatten wir einen guten Tag und lernten eine Menge. Wir haben im Gesamtklassement einen Schritt nach vorne gemacht, aber unser Ziel ist, die Rallye zu beenden und unser Gelerntes zu einem positiven Abschluss zu bringen.

Mikko Hirvonen, M-Sport, Achter

Foto: Ford
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Wir hatten einen wirklich guten Tag und einen guten Rhythmus durch die Prüfungen. Wir versuchten ein paar andere Dinge mit dem Setup und ich bin wirklich glücklich mit dem Handling des Autos. Das Auto sieht für die kommenden Schotter-Events wirklich gut aus. Wir hatten auch einen sehr guten Run durch die Prüfung, die am Sonntag die Power Stage sein wird. Wir haben ein paar kleine Fehler gemacht, daher glaube ich, dass wir am Sonntag sehr schnell dort sein können. Ich bin sicher, dass auch die anderen Druck machen werden, aber ich habe im Moment ein wirklich gutes Gefühl.

Kris Meeke, Citroen, Neunter

Foto: Sutton
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Diese Prüfungen sind wirklich kompliziert, wenn du bisher noch keine Erfahrungen in ihnen gesammelt hast. Du musst den richtigen Rhythmus finden und die Straßen sind sehr rutschig mit sehr engen, kurvigen Bereichen. Ich war bei der ersten Durchfahrt nicht selbstbewusst genug. Wenn du irgendwann vertrauter mit den Prüfungen bist, läuft alles deutlich glatter ab. Dementsprechend war das Gefühl am Nachmittag deutlich besser und ich denke, das kann man von den Zeiten ablesen.

Mads Östberg, Citroen, Elfter (Aufhängung gebrochen)

Foto: Citroen
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Ich habe auf der ersten Prüfung Druck gemacht. Kurz vor dem Ziel war ein schneller Bereich vor einem Bremspunkt für einen Rechtsknick. Mein Aufschrieb war nicht richtig und daher bremste ich nicht stark genug. Damit nahmen wir zu viel Speed mit und trafen am Kurvenausgang einen Wall. Wir schafften es zum Ziel der Prüfung, aber die Aufhängung war für eine Weiterfahrt zu sehr beschädigt. Wir haben so hart wie nur möglich gearbeitet, um sie zu reparieren, aber es war nicht genug Zeit, um rechtzeitig bei der nächsten Prüfung zu sein.

Andreas Mikkelsen, Volkswagen, 21. (Überschlag)

Foto: Volkswagen Motorsport
Foto: Volkswagen Motorsport

An zwei Tagen hintereinander frühzeitig auszuscheiden, macht natürlich keinen guten Eindruck. Es sieht vielleicht so aus, als wäre ich heute zu viel Risiko eingegangen. Aber genau das habe ich nicht getan. Ich war sogar ausgesprochen vorsichtig. Doch in einer Linkskurve haben wir beim Schneiden ein tiefes Loch getroffen, es hat uns ausgehebelt und wir haben uns überschlagen. Das war natürlich das Ende für heute. Eigentlich lautete der Plan, möglichst viele Kilometer zu absolvieren und uns damit auf das kommende Jahr vorzubereiten. Um dabei etwas zu lernen, muss man natürlich trotzdem ein ordentliches Tempo anschlagen. Das wird auch die Maßgabe sein, wenn wir morgen für die abschließenden Prüfungen noch einmal unter Rallye-2-Reglement zurückkehren.