Lange sechs Rallyes musste Jari-Matti Latvala warten, sich viel Kritik und Häme anhören und den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen. Doch in Griechenland schlägt er zurück und holt sich den ersten Sieg mit Volkswagen. "Ich bin überglücklich, ich widme diesen Sieg der ganzen Volkswagen Mannschaft", strahlte der Finne, der zum ersten Mal mit 18 Jahren an der Akropolis teilnahm.

Im letzten Jahr war Latvala noch fest überzeugt, die griechischen Götter hätten etwas gegen ihn, weil er - wie schon so oft zuvor - den Sieg auf den letzten Metern noch liegenließ. Nun war die Freude in den Gesichtern der Volkswagen-Mitarbeiter das schönste Geschenk für den Finnen - abgesehen von seinem Triumph. "Die Rallye Akropolis zu gewinnen, bedeutet mir auch deshalb viel, weil sie extrem hart und ein echter Klassiker ist. Seitdem ich hier mit 18 Jahren zum ersten Mal gestartet bin, habe ich davon geträumt, sie eines Tages zu gewinnen", verriet der neue WM-Zweite.

Schon am Samstagabend schien der Sieg - zumindest bezogen auf den Vorsprung - in trockenen Tüchern. Dennoch warnte der Finne immer wieder, dass dieses Event erst am Schluss vorbei ist. "Die letzte Prüfung war gefühlt die längste und schwierigste seit Langem, ich habe jeden Stein, jeden Schlag im Auto genau gespürt und das Ziel herbeigesehnt", lachte ein erleichterter Latvala, der die Marschrichtung für den Abend vorgab: "Heute wird gefeiert!"

Andreas Mikkelsen erlebte einen Karriere-Höhepunkt, Foto: Sutton
Andreas Mikkelsen erlebte einen Karriere-Höhepunkt, Foto: Sutton

Für Andreas Mikkelsen sprang am Ende zwar nur Rang vier heraus, glücklich war der Norweger aber mindestens so sehr wie Latvala. "Was für eine unglaubliche Rallye, was für ein unglaublicher Schlusstag! Heute hat sich nach den Schwierigkeiten gestern alles zu unseren Gunsten entwickelt", jubelte Mikkelsen, der Nasser-Al-Attiyah verdrängte und damit das beste Resultat seiner Karriere einfuhr. "Schon auf dem ersten Durchgang der Prüfungen heute Morgen hatte ich den Rückstand gutgemacht und Nasser sogar knapp geschlagen. Dass dabei auch gleich drei Prüfungsbestzeiten herausgesprungen sind, war natürlich das Tüpfelchen auf dem i."

Weniger Freude gab es im Lager von WM-Leader Sebastien Ogier. Bereits nach einer Prüfung der Rallye war klar, dass es mit seinem ersten Sieg unter der Akropolis auch 2013 nichts werden würde. Dennoch holte er Rang zehn und drei Punkte in der Power Stage. "Es ist natürlich frustrierend, wenn man die Pace für einen Podiumsplatz in sich und dem Auto spürt, doch eine kleine technische Schwierigkeit mit der Stromzufuhr zur Benzinpumpe hat uns schon auf der ersten Wertungsprüfung ausgebremst", blickte der 29-Jährige zurück.