Robert Kubica hat vor dem Start seines diesjährigen Rallye-Programms mit dem ERC-Event auf den Kanaren die Erwartungen heruntergeschraubt und sein Engagement abseits von Rundstrecken ins rechte Licht gerückt. "Jede einzelne Rallye wird neu für mich sein", betonte er bei der Enthüllung seines Einsatzfahrzeugs, einem Citroen DS3 RRC. "In diesem Jahr wird die Rallye Portugal am härtesten sein. Auch wenn einige Quellen offensichtlich behaupten, ich hätte schon einen Test auf Schotter absolviert, so ist dem in der Tat nicht so. Wir werden erst nach der Rallye auf den Kanaren testen."

Zudem unterstrich Kubica, der bereits kleinere Asphaltrallyes in Italien gewann, dass die Rallye Portugal, die er in der WRC2-Kategorie bestreiten wird, sein erstes Event auf Weltmeisterschaftsniveau und seine erste Schotterrallye sein wird. Des Weiteren steht er vor der Herausforderung, lange Prüfungen mit teilweise mehr als 50 Wertungskilometern bewältigen zu müssen. "Es wird eine steile Lernkurve für uns", bemerkte Kubica.

Rückkehr auf die Rundstrecke nicht ausgeschlossen

Mit "uns" meint der Pole sich und seinen Beifahrer Maciek Baran, der zuvor an der Seite von Michael Solowow aktiv war. Für Kubica, der aus dem Formelsport kommt, ist es eine völlig neue Situation, sich auf die Ansagen eines anderen zu verlassen, weshalb er das Thema Erfahrung im Rallyesport deutlich höher anordnet als im Rundstreckensport. "Auf Rundkursen absolvieren wir viele Runden, der Fahrer kennt die Strecke auswendig. Hier muss man sich komplett auf den Aufschrieb verlassen", erläuterte der 28-Jährige. "Für mich ist es wichtig, an meinem Aufschrieb-System zu arbeiten. Das kann noch verbessert werden und das ist der Schlüssel zum Erfolg."

Das sollte für den ehrgeizigen Polen jedoch kein Problem sein, da er betont, eine Sache immer mit 100-prozentigem Einsatz zu tun. "So werde ich auch die Rallyes angehen, aber ich werde das Rennenfahren nicht ganz ad acta legen. Vielleicht werde ich dieses Jahr viel auf Rundstrecken trainieren, aber nur, wenn mein Rallyeprogramm es zulässt", erklärte er seine Zukunftspläne.

Das Wichtigste sei es für ihn gewesen, wieder auf dem höchstmöglichen Level im Motorsport anzutreten. "Ich denke, das hat funktioniert - nur die Formel 1 hat ein höheres Niveau als die Rallye-Weltmeisterschaft, auch wenn es an sich unmöglich ist, die beiden Serien zu vergleichen", meinte Kubica. "Es sind zwei verschiedene Sportarten, also ist es so, als wenn man einen der weltbekannten Marathonläufe mit einem 100-Meter-Sprint bei den Olympischen Spielen vergleichen würde."