Die ersten beiden Prüfungen des Finaltages sind in Monte Carlo mit einem Knall zu Ende gegangen. "Wirklich Scheiße", war die Aussage des Führenden Sebastien Loeb in Beziehung auf die Bedingungen, die die Piloten auf Moulinet zu bewältigen hatten. "Es ist einfach nicht fahrbar, denn dort ist nasser Schnee, auf dem es keinen Grip gibt", war der Franzose verärgert, der für die anderen Fahrer eine Linie freifahren musste. Dennoch konnte er seinen Vorsprung auf Sebastien Ogier von 1:35,9 Minuten nahezu konstant halten.

Teilweise wären durch den starken Regen, der den Schnee zu einer seifigen Rutschpartie machte, selbst auf der Geraden nur 30 km/h möglich gewesen. Opfer dieser Bedingungen waren Evgeny Novikov, Jari-Matti Latvala und Juho Hänninen. Während Novikov noch versuchte, das Ziel von WP14 auf drei Reifen zu erreichen - was nicht gelang -, kamen Latvala und Hänninen von der Strecke ab. Für alle drei ist die Rallye Monte Carlo beendet. "Novikov berührte am Anfang der Prüfung eine Barriere und verlor sein Rad", schilderte der nach ihm gestartete Sordo, der damit den dritten Platz erneut innehat.

Durch die zahlreichen Ausfälle liegt nun Mikko Hirvonen wieder auf dem vierten Rang. Allerdings war auch der erfahrene Finne entsetzt, was ihn an diesem Nachmittag erwartete. "Es ist einfach unglaublich. Ich glaube, es war noch nie so schwierig", machte der Citroen-Pilot deutlich.

Unmittelbar hinter ihm sortierte sich der nächste Gewinner der schwierigen Bedingungen ein: Mads Östberg. Der Norweger erklärte, die gesamte Prüfung über im Straßenmodus unterwegs gewesen zu sein. "Wir haben einfach keine Kontrolle über das Auto - es war einfach unglaublich", so Östberg. Im Anschluss fehlte ihm zudem die Zeit, die Reifen zu wechseln, wodurch er auf Lantosque mehr als 30 Sekunden liegenließ. Nun fehlen dem M-Sport-Mann mehr als sechs Minuten auf die Spitze, bevor es erneut zweifach die Prüfung Moulinet zu bewältigen gibt. "Ich denke, es wird etwas besser werden, aber der Schnee wird immer noch vorhanden sein und bei Nacht wird es wirklich eine üble Prüfung", schloss Östberg ab.

Eine Sternstunde erlebte in diesen Bedingungen Citroen-Mann Bryan Bouffier, der die Wertungsprüfung für sich entschied. Damit schob er sich - auch durch die Ausfälle begründet - auf den sechsten Rang nach vorne. Auch aus deutscher Sicht war die Prüfung sehr erfolgreich, denn Sepp Wiegand schob sich in seinem Skoda Fabia S2000 auf den achten Rang nach vorne. "Es war einfach unglaublich, überall die stehenden Autos zu sehen", erklärte Wiegand, der einfach glücklich war, das Ziel der Prüfung erreicht zu haben. Die Top-10 werden von Olivier Burri und Armin Kremer komplettiert.