Jari-Matti Latvala konnte mit einer Gesamtzeit von 3:18:28,3 Stunden die Rallye Schweden zum zweiten Mal für sich entscheiden. Mikko Hirvonen holte sich mit einem Rückstand von 16,6 Sekunden den zweiten Rang vor Mads Östberg.

Der Sieg in Schweden ist für Latvala etwas ganz Besonderes. Denn vor vier Jahren und zwei Tagen sicherte er sich an gleicher Stelle den ersten Sieg in der WRC und gleichzeitig den Titel des jüngsten WRC-Laufsiegers der Geschichte. "Es ist ein sehr besonderer Sieg für mich! Nach vier Jahren habe ich es wieder geschafft. Es ist fantastisch, diese Rallye wieder zu gewinnen", jubelte der Sieger mit leicht beschlagener Stimme. "Es nimmt für die Saison eine Menge Druck von mir."

Das Duell der früheren Teamkollegen

Die gesamten drei Etappen lieferten sich die ehemaligen Teamkollegen Hirvonen und Latvala ein Duell um den Sieg. Doch während es dem Citroen-Piloten am Freitag kurzzeitig gelang, sich an die Spitze zu setzen, konnte Latvala sich die Führung kurz darauf wieder zurückholen und gab sie nicht mehr ab. Zum Ende machte es der Finne aber nochmals spannend, als er sich auf SS22 einen Reifenplatten holte und 29 Sekunden verlor.

Hirvonen, der die letzten beiden Veranstaltungen in Schweden gewonnen hat, war zwar insgesamt zufrieden, mit dem Citroen eine gute Leistung gezeigt zu haben, dennoch wollte er natürlich den dritten Sieg. "Ich wollte diese Rallye wirklich gewinnen, aber Jari-Matti war dieses Wochenende einfach stark", musste der Vizeweltmeister am Ende einsehen.

Fight um das Podest

Mads Östberg wollte die Rallye Schweden gewinnen, merkte aber schnell, dass das unter normalen Umständen nicht möglich sein würde. Zunächst galt es, den dritten Platz gegen Petter Solberg zu verteidigen, was sich zu einem harten Duell über die komplette Veranstaltung entwickelte. Solberg holte sich den Platz auf dem Treppchen, musste ihn am letzten Tag aber wieder abtreten, nachdem er sich auf der SS22 wie sein Teamkollege Latvala einen Platten holte.

"Es war ein großartiges Wochenende und ich bin so froh, dass ich diesen dritten Platz gegen Petter gewonnen habe", strahlte Östberg. "Mikko und Jari-Matti waren an diesem Wochenende für mich nicht zu erreichen, aber der dritte Platz heute ist genauso gut wie letztes Jahr der zweite. Nun fehlt mir noch ein Platz ganz oben auf dem Podest und den möchte ich nächstes Jahr angreifen."

Solberg selbst war einfach nur frustriert. "Ich bin sehr enttäuscht wegen des Platten, aber es freut mich sehr für Latvala. Er hat es sehr gut gemacht", erklärte der Ford-Pilot, der zu den ersten Gratulanten gehörte. "Ich habe wirklich versucht Druck zu machen, aber es hat nicht gereicht."

Loeb mit Rallye zum Vergessen

Sebastien Loeb war nach seinem Sieg in Monte Carlo nach Schweden gekommen, um das Gleiche erneut zu schaffen. Doch bereits vor der ersten Prüfung begann eine Serie aus Pleiten, Pech und Pannen. Denn die Citroen-Crew musste kurz vor dem Start noch Änderungen vornehmen und so kam der Weltmeister zu spät zum Kontrollpunkt.

Sebastien Loeb konnte in Schweden nur Schadensbegrenzung betreiben, Foto: Citroen
Sebastien Loeb konnte in Schweden nur Schadensbegrenzung betreiben, Foto: Citroen

Am Nachmittag passierte dann ein Fehler, der die Rallye für ihn entschied. In einer Kurve rutschte er in den Schnee und verlor knapp zwei Minuten, da er steckenblieb. Ein Dreher und ein Platten am Samstag komplettierten das schlechte Wochenende, das dennoch mit drei Punkten aus der Powerstage, dem sechsten Rang und der Sicherung der WM-Führung endete.

Die Top-10 wurden von Patrik Sandell im Mini und den beiden Ford-Piloten Martin Prokop und Eyvind Brynildsen komplettiert.

Endergebnis Rallye Schweden:

1. Jari-Matti Latvala, Ford 3:18:28,3
2. Mikko Hirvonen, Citroen +16,6
3. Mads Östberg, Ford +38,8
4. Petter Solberg, Ford +1:14,3
5. Evgeny Novikov, Ford +2:41,4
6. Sebastien Loeb, Citroen +2:55,1
7. Henning Solberg, Ford +3:49,5
8. Partik Sandell, Mini +5:08,9
9. Martin Prokop, Ford +5:30,0
10. Eyvind Brynildsen, Ford +6:27,2

Ergebnis der Powerstage:

1. Sebastien Loeb, Citroen 2:58,7
2. Petter Solberg, Ford +4,9
3. Jari-Matti Latvala, Ford +5,7
4. Martin Prokop, Ford +7,3
5. Mads Östberg, Ford +7,4