Sebastien Loeb liegt nach dem ersten Tag der Rallye Monte Carlo in Führung. Der Citroen-Pilot konnte nach einem Überschlag von Jari-Matti Latvala, der mit 30,1 Sekunden in Führung lag, die Spitze erobern. Der Ford-Pilot und sein Beifahrer blieben unverletzt. An zweiter Stelle liegt nun Mini-Pilot Dani Sordo. Hinter ihm sortierte sich der neue Ford-Werkspilot Petter Solberg ein, der 1:05,2 Minuten Rückstand auf den Weltmeister hat.

Vor der vierten und abschließenden Prüfung des Tages und den unterschiedlichen Reifenentscheidungen, bestand für die abschließende Prüfung des Mittwochs nur eine Frage: "Wir wissen nicht, ob der Schnee geschmolzen ist", zeigte der Führende Latvala auf. Während er und Solberg auf Spikereifen im Mix mit weichen Slicks setzten, entschieden sich die Citroen für weiche und superweiche Reifen.

Latvala ohne Restart

Für den Finnen die falsche Entscheidung, wie auch Loeb feststellte. "Ich denke, wir hatten mehr Glück als Jari-Matti, er hatte mehr Druck, als ich es hatte", erklärte der Führende am Nachmittag. Ford-Pilot Solberg rechnete zwar mit derartigen Bedingungen, erreichte aber nicht das gewünschte Ergebnis und war zusätzlich enttäuscht über das Ende von Latvala.

"Jari-Matti fuhr zu Beginn des Schnee-Bereichs gerade über eine Böschung. Er war wirklich aufgeregt und fokussiert. Es tut mir sehr Leid für ihn." Nun muss er alleine die Kohlen aus dem Feuer holen, denn da es in Monte Carlo keine SupeRally geben wird, bedeutet dieser Überschlag das endgültige Aus für den WM-Aspiranten.

Sebastien Ogier sortierte sich mit seinem Skoda Fabia S2000 sensationell auf der vierten Position ein. "Es war ein sehr schöner Tag", freute sich der 27-Jährige. "Es war schwieriger Tag, aber ich hoffe, ich kann bei allen Rallyes so fahren." Damit platzierte er sich vor seinem Nachfolger bei Citroen, Mikko Hirvonen, der mit Bremsproblemen auf die sechste Position abrutschte. Zwischen den beiden liegt Evgeny Novikov auf dem sechsten Rang.

Reifen-Roulette

Die dritte Prüfung des Tages ging, wie bereits am Morgen, an Loeb. Er sicherte sich mit zwei weichen und zwei superweichen Reifen die Bestzeit vor Latvala. "Es war nicht so schlecht", so der Weltmeister, der kurz stoppte. "Ich denke, die Zeit war nicht schlecht."

Mikko Hirvonen hatte Bremsprobleme, Foto: Citroen
Mikko Hirvonen hatte Bremsprobleme, Foto: Citroen

Latvala und Solberg, die auf vier weiche Reifen setzten, lagen nur 0,4 und 1,5 Sekunden hinter Loeb. "Es war eine gute Stage", freute sich Latvala zu diesem Zeitpunkt noch, der glücklich mit seinem Fiesta RS WRC war. "Ich machte ein paar Fehler und ich kann mich noch verbessern. Ich habe ein recht gutes Gefühl. " Solberg war einfach nur glücklich. "Es ist wirklich gut, ich genoss die Stage wirklich", freute sich der Norweger, der angab, eigentlich noch schneller fahren zu können. "Aber wir müssen Latvala unterstützen." Nun kann er frei auffahren.

Hirvonen blieb auch auf 'Le Moulinon' deutlich hinter seinem Teamkollegen Loeb zurück. Dem Citroen-Piloten fehlten am Ende 26,9 Sekunden, nachdem er mit Bremsproblemen und einem leicht beschädigten Auto zu kämpfen hatte. "Ich dachte, ich hätte einen Platten, da das Auto sehr merkwürdig zu fahren war", überlegte Hirvonen nach der Prüfung, auf der er mit "ein paar kleinen Problemen" zu kämpfen hatte.

Ergebnisse Tag eins:

1. Sebastien Loeb, Citroen 1:30:30,1
2. Dani Sordo, Mini +1:04,2
3. Petter Solberg, Ford +1:05,2
4. Sebastien Ogier, Skoda +2:21,1
5. Evgeny Novikov, Ford +2:26,5
6. Mikko Hirvonen, Citroen +2:30,0
7. Francois Delecour, Ford +2:49,9
8. Pierre Campana, Mini +4:09,7
9. Ott Tänak, Ford +4:14,0
10. PG Anderson, Proton +4:33,8