Jari-Matti Latvala ist am dritten Tag der Rallye Großbritannien mit einer Gesamtzeit von 2:38:37.9 Stunden in Führung gegangen. Damit verwies er den nun achtfachen Weltmeister Sebastien Loeb mit 6,1 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Nachdem Petter Solberg nicht mehr am Start ist, hat Mads Östberg weniger Druck von hinten und kann seinen Podestplatz ruhig verteidigen.

Mit insgesamt vier Bestzeiten des dritten Tages war Latvala nicht mehr aufzuhalten und ging trotz seines Fehlers am Vormittag an die Spitze. "Es funktioniert wirklich gut", freute sich der Finne, der seinem ersten Saisonsieg entgegenfiebert. "Ich muss morgen Früh einen sehr klaren Kopf behalten. Ich habe ein gutes Selbstbewusstsein entwickelt und ich bin so hungrig auf den Sieg."

Loeb weiß nicht, was er machen soll

Dabei hofft der 26-Jährige auch, dass Loeb womöglich der nötige Ehrgeiz fehlen könnte. "Nun ist er wieder Weltmeister. Vielleicht fehlt ihm der nötige Funke, aber ich habe ihn", freute sich Latvala. Loeb, der nach seinem Titelgewinn eine Prüfung des Samstags gewinnen konnte, war einfach nur ratlos. "Ich kann nichts machen", bezog sich der Citroen-Pilot auf den Zeitverlust gegenüber Latvala. "Vielleicht ist er viel besser als ich, oder vielleicht machen wir einfach ein bisschen sauber. Ich weiß es nicht. Seht euch das Video an und ihr werdet keinen Fehler sehen."

Östberg konnte sich zwar auf der dritten Position festbeißen, doch nicht ohne Probleme. "Ich habe keine Ahnung, was es ist", schilderte der Norweger seine Motorprobleme. "Ich kann das Auto nicht stoppen, denn sonst läuft der Motor nur noch auf drei Zylindern." Er machte sich sogar Sorgen, das Problem im Service nicht beheben zu können. Die letzte Prüfung des Tages fuhr der 24-Jährige nur noch mit hohen Drehzahlen, was funktionierte. "Aber ich mache den Motor nicht aus, weil ich nicht weiß, ob er sich wieder starten lässt. Vielleicht sollte ich ihn im Park Ferme die ganze Nacht laufen lassen", schloss der Drittplatzierte mit etwas Galgenhumor ab.

Meeke will Solberg angreifen

Sollte der Norweger nicht mehr an den Start gehen können, wäre sein Landsmann Henning Solberg der Profiteur. Doch auch der 38-Jährige kommt nicht wirklich zurecht. "Es ist wirklich schlecht jetzt, aber es ist, wie es ist. Du musst einfach fahren", zeigte sich Solberg wenig begeistert von den Bedingungen.

Sebastien Ogier hat kein Ziel mehr vor Augen, Foto: Citroen
Sebastien Ogier hat kein Ziel mehr vor Augen, Foto: Citroen

Fahren muss er auch, denn von hinten drängt Mini-Pilot Kris Meeke, dem 45 Sekunden auf den Stobart-Piloten fehlen. "Wir haben uns selbst die Mission auferlegt, Henning abzufangen", drohte Meeke seinem Vordermann. "Das bedeutet ungefähr eine halbe Sekunde pro Kilometer, daher müssen wir sehen."

Sebastien Ogier, der sich nach seiner Wandberührung am ersten Tag wieder etwas nach vorne arbeiten konnte, hatte erneut Pech. "In der ersten Prüfung des Nachmittags, schnitten wir eine Haarnadel und sind steckengeblieben", zeigte sich der Citroen-Pilot frustriert. "Ich versuchte eine Linie, aber es war keine gute!" Nun liegt er wieder außerhalb der Punkte auf der 15. Position, was seiner Motivation keinen Schub verlieh. "Es gab für uns heute kein Ziel."

Ergebnisse Halbzeit Tag drei:

1. Jari-Matti Latvala, Ford 2:38:37.9
2. Sebastien Loeb, Citroen +6,1
3. Mads Östberg, Ford +2:43,9
4. Henning Solberg, Ford +5:35,0
5. Kris Meeke, Mini +6:20,0
6. Matthew Wilson, Ford +7:05,6
7. Dennis Kuipers, Ford +7:57,4
8. Ott Tanak, Ford +8:02,3
9. Evgeny Novikov, Ford +8:22,3
10. Ken Block, Ford +13:24,7