Loeb entscheidet Duell gegen Solberg für sich

Sébastien Loeb hat die Rallye Großbritannien gewonnen und damit seinen 62. Sieg gefeiert. Gleichzeitig war es der achte Saisonerfolg für den Franzosen, sowie sein dritter Sieg in Folge in Großbritannien.

Jari-Matti Latvala ist Vizeweltmeister., Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala ist Vizeweltmeister., Foto: Sutton

Das Duell gegen Petter Solberg, das gestern über den ganzen Tag die WRC-Welt in Atem gehalten hatte, war dabei heute schneller als erwartet entschieden. So setzte sich Loeb bereits auf der ersten Tagesetappe um weitere 2,8 Sekunden von Solberg ab, der seinerseits vor allem in den sehr engen Abschnitten Zeit verlor. Damit war klar, dass es bei nun nur noch ausstehenden 46 Kilometern sehr schwer für den Norweger werden würde, die Zeit noch aufzuholen. Solberg attackierte zwar noch einmal, traf auf der folgenden Prüfung aber mit seinem linken Vorderrad einen Gesteinsbrocken und hatte Glück, keinen Reifenschaden davonzutragen. Nach einem Ausritt des Norwegers auf der ersten Nachmittagsetappe war das Duell dann endgültig entschieden. Schlussendlich sicherte sich Loeb um 19,1 Sekunden den Sieg.

Latvala sichert sich Vizeweltmeisterschaft

Somit war klar, dass Jari-Matti Latvala ein dritter Platz für die Vizeltmeisterschaft genügen würde und der Finne vekürzte seinen Rückstand auf Hirvonen trotz Problemen mit der Lenksäule bereits auf der ersten Etappe auf 3,2 Sekunden. Auf der folgenden Etappe konnte sich Hirvonen zunächst zwar noch einmal um 0,2 Sekunden absetzten, doch auf der ersten Nachmittagsetappe war es soweit und Latvala ging an seinem Teamkollegen vorbei. Damit verteidigte Latvala schlussendlich zwei Punkte seines Vorsprungs auf Petter Solberg und durfte sich nach einer Saison mit Siegen in Neuseeland und Finnland über den Vizetitel freuen. Gleichzeitig war es die beste WM-Platzierung in der bisherigen Karriere des Finnen.

Trotz des verpassten Sieges kann Solberg stolz auf die Saison sein., Foto: Sutton
Trotz des verpassten Sieges kann Solberg stolz auf die Saison sein., Foto: Sutton

Petter Solberg blieb somit nur Rang drei in der WM, was aber ebenfalls für eine herausragende Leistung des Privatpiloten in dieser Saison stand. Obwohl es nicht zu einem Sieg reichte, stand Solberg bei acht der dreizehn Rallyes auf dem Podest, wobei er fünf zweite Plätze erzielte. Gleichzeitig bedeutete Rang drei die beste Platzierung seit 2005 für den Norweger. Sébastien Ogier, der nach seinem gestrigen Überschlag wie erwartet heute nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte, musste hingegen zusehen, wie er in der der WM-Wertung noch auf Rang vier zurückgereicht wurde.

Daniel Sordo fuhr auf der letzten Prüfung noch einmal die Bestzeit, konnte ansonsten aber keinen Druck mehr auf Hirvonen und Latvala ausüben. Er beendete seine möglicherweise letzte Rallye für Citroen auf dem fünften Platz. Gleichzeitig blieb er damit auch in der Weltmeisterschaft auf Rang fünf, nachdem er die letzten beiden Jahren jeweils auf Rang drei beendet hatte.

Räikkönen behält Rang 10

Henning Solberg beschloss die Saison auf Rang sechs so, wie er sie in Schweden begonnen hatte. Teamkollege Matthew Wilson machte mit Platz sieben seine elfte Punktankunft bei der dreizehnten Rallye perfekt. Kimi Räikkönen verteidigte derweil trotz Problemen mit dem Getriebe – der Finne musste von der Halbautomatik auf die Handschaltung wechseln – seine achte Position gegen Mads Östberg. Damit behauptete er am Ende seiner Debütsaison auch Rang zehn in der WM. Andreas Mikkelsen erzielte den letzten Punkt, wobei er gleichzeitig den Sieg in der SWRC für sich verbuchen konnte. Xavier Pons machte mit Rang drei in dieser Kategorie den SWRC-Titel vor Jari Ketomaa perfekt.

Die WRC-Saison 2010 ist also entschieden. Jari-Matti Latvala gelang durch seine Vizeweltmeisterschaft eine wirkungsvolle Schadensbegrenzung für Ford, während Sébastien Loeb einmal mehr untermauerte, dass er auch im kommenden Jahr wieder der Mann sein wird, den es zu schlagen gilt. Die WRC steht nur vor einer interessanten Phase, in der die neuen S2000 basierten Fahrzeuge rennfertig gemacht werden müssen, bevor die Piloten bereits Anfang Februar wieder über die schwedischen Schneeprüfungen jagen werden. Auch auf dem Fahrermarkt dürfte es in den kommenden Wochen noch Bewegung geben, so wird derzeit insbesondere die weitere Zukunft von Petter Solberg, Kimi Räikkönen und Daniel Sordo mit Spannung erwartet.