In der vergangenen Woche bestritt das Team Riedemann/Beinke bei der Rally de France den vorletzten Lauf zur Fiesta SportTrophy international. Es galt, sich auf den 20 Wertungsprüfungen mit einer Länge von etwa 352 Kilometern gegen die anderen FSTi Teilnehmer durchzusetzen. Nachdem die Youngster am Donnerstag den Shakedown in Angriff genommen hatten, wurde es am Freitag im Oberelsass ernst.

Besonders die suboptimalen Bedingungen in Form von äußerst schmierigen Strecken machten die ersten vier Wertungsprüfungen für die ADAC Stiftung Sport geförderten Fahrer zu einer echten Herausforderung. Jedoch konnten die jungen Deutschen von einem sehr guten zweiten Platz nach dem Mittagsservice in die zweite Etappe des Tages starten. Nicht zuletzt dank eines geschickten Reifenpokers, bei dem sie zwei der Intermediates auf der Verbindungsetappe zur vorletzten Prüfung gegen Slicks austauschten, führten sie am Ende des Tages mit einem Vorsprung von 25 Sekunden die FSTi an.

Auch am Samstag schien zunächst alles nach Plan zu verlaufen, so dass das Team um Christian Riedemann seinen Vorsprung auf über fünf Minuten ausbauen konnte. Trotz der risikofreien Fahrt kam es auf der vorletzten Wertungsprüfung zu einem Zeitverlust von etwa 50 Sekunden, da der Sulinger von einem anderen Fahrzeug aufgehalten wurde. Angesichts des derzeitigen Vorsprungs hatte dies keine negativen Auswirkungen auf die Platzierung.

Als anschließend das Ende des zweiten Tages in greifbare Nähe rückte, wurden die einzigen deutschen FSTi Teilnehmer erneut vom Pech heimgesucht. Ein technischer Defekt stoppte sie auf der letzten Prüfung. Dank der SupeRally Regelung nahmen sie jedoch die Möglichkeit wahr, mit einer zehnminütigen Zeitstrafe auch am letzten Tag der Rally de France an den Start zu gehen.

Das Ziel des Teams war es, vom dritten Platz erneut auf den zweiten Platz vorzufahren. Es wurde jedoch sehr schwierig, da nur noch vier Prüfungen am Sonntag zu vor ihnen lagen. Die ersten beiden Prüfungen am Sonntagmorgen begannen sehr gut. Man fuhr gleich zwei Bestzeiten und verkürzte den Rückstand von 1:44 Minuten auf 1:07 Minuten.

Jedoch wurde am Start der vorletzten Prüfung klar, dass die jungen FSTi Teilnehmer alleine nicht mehr nach vorne fahren konnten, zumal diese WP wegen zu hohem Zuschaueransturm abgesagt werden musste. Doch es kam noch schlimmer. Auf dem weg zur letzten Prüfung stieg die Öltemperatur enorm an. Als Josefine und Christian den defekten Wärmetauscher entdeckt hatten, versuchten sie ihn zu brücken. Zunächst funktionierte dieses auch, allerdings wurde am Ende der letzten WP der Motor erneut zu heiß, so dass sie den Fiesta vorsichtshalber abstellten, um einen größeren Schaden zu vermeiden.

Somit war die Rallye kurz vorm Ziel beendet. Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß, jedoch wird sie durch die zehn gefahrenen Bestzeiten etwas getrübt, da es für jede Bestzeit einen Punkt in der Meisterschaft gibt. "Es ist natürlich sehr ärgerlich zum wiederholten Male so kurz vorm Ziel auszufallen. Es geht jedoch weiter und wir haben auch dieses Wochenende wieder eine Menge gelernt", sagt Riedemann.

"Es war mit Abstand eine meiner schwersten Rallyes, die ich je gefahren bin. Teilweise war es einfach keine Asphalt Rallye mehr, da die Strecken völlig mit Schlamm bedeckt und sehr tief ausgefahren waren. In der Meisterschaft haben wir uns dennoch von dem fünften auf den vierten Gesamtplatz nach vorne gearbeitet."