Mit 36 Punkten führt der amtierende Champion Sebastien Loeb nach sechs Läufen erneut die WM an. Für die Konkurrenz ist es schwierig angesichts der Erfolge des Franzosen motiviert zu bleiben. "Eines muss man ganz klar sagen: Loeb ist der beste Rallye-Fahrer, den es jemals gegeben hat. Noch nie gab es jemanden wie ihn und jeder will ihn schlagen", erklärte Jari-Matti Latvala.

Der Ford-Pilot ist allerdings die Ausnahme, denn Latvala sieht sich bei Ford hinter Mikko Hirvonen als klare Nummer zwei. "Für mich hat es in dieser Saison keine Priorität Loeb zu schlagen. Ich sehe mich als zweiter Fahrer und will Ford dabei helfen, die Herstellerwertung zu gewinnen. Ich will keine Siege holen, sondern konstant wichtige Punkte einfahren. Wenn im nächsten Jahr die neuen Autos kommen, kann ich von Neuem beginnen und dann vielleicht ganz vorne mitfahren", sagte Latvala im Exklusiv-Interview mit dem Motorsport-Magazin.

Trotz des Vorsprungs von Loeb ist der Ford-Pilot zuversichtlich, dass ein Team dank des neuen Punktesystems den Franzosen noch einholen kann. "Wenn es gut läuft, kann man große Rückstände schneller aufholen als noch in der letzten Saison. Zwischen Platz eins und zwei gibt es jetzt eine größere Differenz - und wenn die direkte Konkurrenz leer ausgeht, kann man noch mehr Boden gutmachen. Früher war das in der Art noch nicht möglich", erklärte Latvala.

Um sich auf die kommenden Asphalt-Rallyes bestens vorzubereiten, nahm Latvala im Mai beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife teil. "Auf der Nordschleife ist die Linienwahl sehr wichtig, da man verschiedene Neigungen und Gripverhältnisse hat. Ich hoffe, dass mir meine Erfahrung bei der nächsten Rallye ein besseres Gefühl verschafft. Wie gut das klappt, werden wir allerdings erst bei der nächsten Asphalt-Rallye sehen", sagte Latvala.

Laut eigener Aussage kann er sich noch in drei Bereichen verbessern: Konstanz, Fahrstil und Speed. "Ich muss auf jeden Fall konstanter werden, um immer vorne mit zu fahren. Außerdem muss ich mir einen reifenschonenderen Fahrstil aneignen. Ein wichtiger Punkt ist auch mein Speed auf dem Asphalt - aber da hilft mir ja hoffentlich die Erfahrung von der Nordschleife", so Latvala.

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