Porsche hat es geschafft: Zum dritten Mal in dieser Saison starten Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb von der Pole Position in ein WEC-Rennen. Zunächst brachte Jani den 919 Hybrid mit den schnellsten zwei Runden des Wochenendes an die Spitze, doch Dumas war auf älteren Reifen deutlich langsamer als der Schweizer. Sebastien Buemi war drauf und dran, die sechs Zehntel Rückstand in den zwei Runden wieder aufzuholen. 1:43.310 Minuten legte der frühere F1-Pilot vor, Dumas legte nach. In einem Kraftakt verbesserte er die Durchschnittszeit auf 1:43.145.

Während Toyota seine schnellen Runden am Stück abspulte, legte Porsche eine Cooldown-Lap ein, um die Batterien wieder aufzuladen. Buemi wartete noch an der Box, um wieder rauszugehen, doch Toyota entschied, den TS040 Hybrid nicht mehr rauszuschicken. Alles wartete am Ende auf den zweiten Porsche mit der Startnummer 20, der den Fahrerwechsel später vorgenommen hatte. Brendon Hartley stellte den Porsche auf die dritte Position, obwohl er in seiner ersten fliegenden Runde einen Fehler machte. Auf einen weiteren Anlauf verzichtete er.

Der Audi mit der Startnummer 1 blieb an der Box, Foto: Audi
Der Audi mit der Startnummer 1 blieb an der Box, Foto: Audi

Der zweite Toyota wurde somit auf die vierte Position zurückgeworfen, auf Rang fünf kam der einzige Audi R18 e-tron quattro von Marcel Fässler, Loic Duval und Benoit Treluyer. Das Joest-Team entschied, das Fahrzeug von Lucas di Grassi, Loic Duval und Tom Kristensen nicht ins Qualifying zu schicken, da noch Aufbauarbeit am erst am Freitag fertiggestellten neuen Chassis geleistet werden musste. Somit kam Rebellion Racing auf die Plätze sechs und sieben - die Nummer 12 von Nicolas Prost, Nick Heidfeld und Mathias Beche sieben Zehntel vor der 13 von Dominik Kraihamer, Andrea Belicchi und Fabio Leimer.

Stark gekämpft: SMP Racing setzte G-Drive unter Druck, Foto: Adrenal Media
Stark gekämpft: SMP Racing setzte G-Drive unter Druck, Foto: Adrenal Media

In der LMP2 lieferten sich vier Fahrzeuge ein enges Rennen: Der G-Drive-Ligier und die Orecas von SMP Racing sowie KCMG tauschten schnellste Runden im ersten Abschnitt regelmäßig aus. Doch nach dem Fahrerwechsel zeigte Olivier Pla, warum er als bester LMP2-Fahrer gilt: Er verbesserte die Zeiten von Rusinov und holte die Pole für G-Drive Racing mit einer Durchschnittszeit von 1:50.236 Minuten. Die beiden Orecas von SMP Racing belegten die Plätze zwei und drei vor KCMG. Erst dahinter landete der Lotus CLM P1/01 aus der LMP1-L.

Double für Aston Martin

In den GT-Kategorien schlug Aston Martin zurück, doch die Dominanz der ersten Trainings war verschwunden: Stefan Mücke und Darren Turner lieferten sich ein spektakuläres Duell mit dem AF-Corse-Ferrari von Gianmaria Bruni und Toni Vilander. Bruni brachte den 458 im ersten Abschnitt an die Spitze, fuhr aber mehr Runden als Stefan Mücke, wodurch die Reifen stärker verschlissen waren als diejenigen bei Aston Martin Racing. Während Darren Turner solide Runden ablieferte und einen Durchschnitt von 1:58.805 Minuten hinlegte, musste Vilander den Preis für den Reifenverschleiß zahlen.

Stefan Mücke und Darren Turner waren das Maß der Dinge in der GTE Pro, Foto: Adrenal Media
Stefan Mücke und Darren Turner waren das Maß der Dinge in der GTE Pro, Foto: Adrenal Media

Sein erster Anlauf erbrachte nur einen Durchschnitt von 1:59.075 Minuten, so dass er eine zusätzliche Runde versucht. Auf dieser hatte er aber Untersteuern in der letzten Kurve und verbesserte sich nicht mehr. Das Schwesterfahrzeug von James Calado und Davide Rigon holte mit vier Zehnteln Rückstand auf die Polezeit Platz drei, gefolgt vom zweiten Aston Martin von Alex MacDowall, Fernando Rees und Abdulaziz al Faisal. Schlecht lief das Qualifying für Porsche: Jörg Bergmeister, Richard Lietz und Nick Tandy kamen nur auf die fünfte Position, der 911 RSR von Fred Makowiecki und Patrick Pilet fiel sogar noch hinter die besten Amateur-Fahrzeuge zurück.

In jener Kategorie dominierte Aston Martin Racing weiter: Die Tabellenführer Kristian Poulsen, David Heinemeier Hansson und Nicki Thiim holten im Young-Driver-Fahrzeug die Bestzeit mit einer Durchschnittszeit von 1:59.589 Minuten. Eine halbe Zehntelsekunde dahinter landeten die Teamkollegen Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Christoffer Nygaard. Der neu besetzte AF-Corse-Ferrari mit den Fahrern Alexander Talkanitsa, Alessandro Pier Guidi und Jeffrey Segal holte direkt im ersten Anlauf die dritte Position.