Der Porsche 919 Hybrid hat zum dritten Mal ein Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) mit einem Podiumsplatz beendet. Beim sechsten Saisonlauf in Shanghai fuhren Romain Dumas/Neel Jani/Marc Lieb von der Poleposition auf den dritten Rang. Das Schwesterauto von Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber erreichte das Ziel auf Platz sechs. Ein Reifenschaden in Runde 33 des Sechsstundenrennens hatte dieses Trio weit zurück geworfen. Bis dahin konnten die innovativen Porsche 919 Hybrid erstmals eine Doppelführung behaupten.

So lief das Rennen für die Startnummer 14:

Porsche erzielte den dritten Rang, Foto: Adrenal Media
Porsche erzielte den dritten Rang, Foto: Adrenal Media

Romain Dumas startete von der Poleposition und führte die ersten 21 Runden, ehe das Schwesterauto die Spitze übernahm. Der Franzose hatte während einer frühen Safety-Car-Phase, die von Runde eins bis Ende Runde acht dauerte, keinen Boxenstopp eingelegt. Er kam erst nach 33 Runden zum Tanken und Reifenwechseln. Ende der 64. Runde übergab er, mittlerweile auf Rang drei hinter den führenden Toyota liegend, an Marc Lieb. Lieb hielt diese Position, stoppte nach 95 Umläufen zum Tanken und Räderwechseln, bevor er nach der 126. Rennrunde an Neel Jani übergab. Der Schweizer steuerte in Runde 158 letztmalig die Box an, holte sich noch einmal Benzin und frische Reifen, bevor er Platz drei sicher ins Ziel brachte.

So lief das Rennen für die Startnummer 20:

Brendon Hartley startete von Position drei und verbesserte sich auf Platz zwei, als die Toyota während der frühen Safety-Car-Phase tankten. In der 22. Runde zog der Neuseeländer an Romain Dumas vorbei und führte bis zu seinem Boxenstopp nach 33 Runden. Nur einen Umlauf später meldete er einen Plattfuß. Der Reifen löste sich von der Felge, Hartley musste sehr langsam zur Box zurückkehren. Dadurch fiel er auf Platz sechs zurück. Nach 66 Runden übernahm Timo Bernhard. Er kam nach 97 Runden zum Tankstopp mit Reifenwechsel und übergab nach 128 Umläufen an Mark Webber. Nach der 159. Runde des Porsche 919 Hybrid fuhr der Australier noch einmal zum Tanken und Reifenwechseln an die Box, ehe er als Sechster die Ziellinie überquerte.

Stimmen zum Rennen

Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG: "Das Wochenende hat mit dem Podesplatz für einen unserer Prototypen in der LMP1-Klasse und einem Doppelsieg für den 911 RSR in der GTE-Kategorie seinen Abschluss gefunden. Es ist natürlich schade um den 919 mit der Nummer 20, der beschädigte Reifen hat dieses Auto leider um eine Runde zurückgeworfen. Dennoch: Mit einer Poleposition und einem Podiumsplatz in der LMP1-Klasse sowie dem GT-Doppelsieg war das ein sehr gutes Wochenende."

Fritz Enzinger, Leiter LMP1: "Es ist wirklich erstaunlich. Wir haben hier im sechsten Rennen unserer ersten Saison bereits die zweite Poleposition und den dritten Podestplatz geholt. Nach einem schwierigen Start ins Wochenende hat die Mannschaft ein hervorragendes Qualifying abgeliefert und unser Potenzial im Rennen sehr gut umgesetzt."

Andreas Seidl, Teamchef: "Poleposition und Podium am selben Rennwochenende - das ist uns zum ersten Mal gelungen. Schön, dass es die Mannschaft des Porsche 919 mit der Nummer 14 jetzt auch zur Siegerehrung geschafft hat, nachdem da mehrfach Pech im Spiel gewesen war. Das hat diesmal die Startnummer 20 getroffen. Das gute Ergebnis überrascht insofern, als dass wir hier von Anfang an mit Grip-Problemen kämpfen mussten. Dennoch hat unser Team eine so gute Fahrzeugabstimmung erarbeitet, dass wir aus eigener Kraft einen dritten Platz einfahren konnten. Positiv ist auch, dass keinerlei technische Probleme auftraten. Glückwunsch an Toyota zum erneuten Doppelsieg - da liegt derzeit die Messlatte."