In der GTE-Am-Klasse der Gentleman-Fahrer zeigt sich nach Le Mans ein ähnliches Bild, wie bei den GT-Profis: Porsche führt die Fahrer- und Teamwertung an. Das IMSA-Performance-Team gewann das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und bescherte damit dem fahrenden Teamchef Romond Narac sowie seinen beiden Co-Piloten Cristophe Bourret und Indy-Lights-Champ Jean-Karl Vernay einen besonderen Heimsieg.

British-italienisches Duell mit deutschem Sieger

Vor dem französischen Langstreckenklassiker sah es jedoch nicht so aus, als könnte Porsche sich Hoffnungen machen. Der dänisch besetzte Aston Martin mit Poulsen, Nygaard und Simonsen, war der Wagen den es zu schlagen galt. Zwei Poles, zwei Podien – und dann ein Rennen in Le Mans das nach neun Minuten mit der schlimmsten aller Konsequenzen beendet war. Angesichts des Todes von Simonsen ist der Rückfall der Aston-Piloten auf den letzten Rang der Fahrerwertung jedoch nur eine Randbemerkung.

Neben Aston Martin ließ der Ferrari von 8 Star Motorsport aufhorchen. Der Venezolaner Enzo Potolicchio nahm viel Geld für sein Team in die Hand und hatte mit dem Portugiesen Rui Águas einen fähigen Mitfahrer an seiner Seite, der durch die Könner Philipp Peter und Matteo Malucelli ergänzt wurde. Ein dritter Platz in Silverstone und der Sieg in Spa-Francorchamps wurden jedoch durch ein schwieriges Rennen in Le Mans egalisiert.

AF Corse wertete eine mäßige Saison mit einem zweiten Platz in Le Mans auf und verteidigte dank Giuseppe Perazzini, Lorenzo Casè und Darryl O´Young die Ferrari-Ehre an der Sarthe. Beim US-amerikanischen Team von Milliardär Tracy Krohn sorgte lediglich ein vom fahrenden Teamchef spektakulär geschrotteter Ferrari 458 Italia für Aufsehen.

Labre lauert, Proton im Niemandsland

Labre Compétition ist eines der erfahrensten GT-Teams in der Langstreckenszene und bewies, dass Konstanz sich auszahlt: Die Corvette-Piloten Patrick Bornhauser und Julien Canal verpassten das Podium in Le Mans knapp, haben aber schon als Zweite bzw. Dritte in dieser Saison Champagner verspritzen dürfen. Ausgerechnet als Corvette-Mann Ricky Taylor den brasilianischen Sim-Racer Fernando Rees ersetzte, riss die Serie der Franzosen.

Beim deutschen Team von Proton Competition verlief die Saison bislang wenig erhebend: drei fünfte Plätze in der Teamwertung sind so trist grau wie die Lackierung des Porsche von Christian Ried, Gianluca Roda und Paolo Ruberti. Zusammen mit Patrick Dempsey wurde es für den zweiten Wagen in Le Mans der undankbare vierte Klassenrang.