Am kommenden Wochenende startet der 22-jährige Salzburger auf dem Fuji International Speedway in Japan in das siebte und vorletzte Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft. Doch die anspruchsvolle, 4,56 Kilometer lange Strecke mit ihren 16 Kurven und der ungewöhnlich schnellen Start-Ziel-Geraden ist für Dodo nicht die einzige Unbekannte: Nach drei eher enttäuschenden Rennen im LMP2-Boliden von OAK Racing feiert der Sportwagen-Youngster in Fernost mit dem nagelneuen OAK-HPD LMP1 sein Comeback in der Königsklasse. Mit Lokalmatador Takuma Sato bekommt er zudem einen ehemaligen Formel 1-Piloten als neuen Teamkollegen.

Nach mehr als 35 Grad Außentemperatur in der Wüste von Sakhir in Bahrain erwarten Dominik Kraihamer Mitte Oktober in Sichtweite zum Mount Fuji eher unberechenbare Wetterbedingungen: Regen und deutlich niedrigere Temperaturen stehen zu dieser Jahreszeit am Fuße des höchsten Bergs Japans häufig an der Tagesordnung. Doch auch abseits des Wetters stellt die Strecke von Fuji mit ihren ungewöhnlich abfallenden Kurven, den eher unüblichen Radien und der extrem langen Start-Ziel-Geraden, auf der weit über 300 km/h erreicht werden, eine große Herausforderung dar.

Dass Fuji unter österreichischen Motorsportfans berüchtigt ist, liegt nicht zuletzt an der legendären Regenschlacht von 1977, als Niki Lauda die Strecke als zu gefährlich betrachtete, ausstieg und den WM-Titel um nur einen Punkt an James Hunt verlor.

"In der zweiten Hälfte der diesjährigen Weltmeisterschaft sind alle Rennstrecken Neuland für mich, ich denke also nicht, dass mir das große Schwierigkeiten bereiten wird", war Kraihamer zuversichtlich, bevor er ins Flugzeug nach Japan stieg. "Ich freue mich wahnsinnig auf die Rückkehr ins schnelle LMP1-Auto." Bei den Testfahrten in Magny-Cours Ende September stellte sich der von Honda Performance Development (HPD) aufgebaute Motor als extrem schnell und vor allem standfest heraus. Nach praktisch einem kompletten Jahr ohne problemloses Rennen liegt das Hauptaugenmerk Dominik Kraihamers vor allem darauf, einmal ohne technische Probleme ins Ziel zu kommen und zu punkten. "Ich habe das Vertrauen ins Team von OAK Racing nicht verloren. Im Gegenteil - ich bin mir sicher, dass Sébastien Philippe und sein Team tolle Arbeit leisten. Dass der HPD-Motor sehr gut ist, haben wir in dieser Saison bereits mehrmals bei anderen Teams gesehen. Jetzt kommt es darauf an, dass das Glück endlich mal auf unserer Seite ist und wir unsere Leistung auch in ein Ergebnis ummünzen können."

Zusätzliche Motivation schöpft Kraihamer aus der Tatsache, dass in Japan ein neuer Teamkollege neben ihm und dem zweiten Stammfahrer Bertrand Baguette im OAK-HPD mit der Startnummer 15 Platz nehmen wird: Takuma Sato kennt als Japaner nicht nur Fuji wie seine Westentasche, der 35-Jährige blickt zudem auf die Erfahrung von 90 Grand Prix-Starts und zuletzt drei Jahren in der Indy Car-Serie zurück.