Seit 2006 haben nur Prototypen mit Dieselmotoren das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen können. Die Technik wurde daraufhin immer wieder reguliert, um auch Teams mit Benzinmotor eine Chance zu geben. Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich glaubt aber nicht, dass die Selbstzünder einen reglementbedingten Vorteil hatten, sondern dass die Werksteams besser vorbereitet waren. Der letzte Sieg eines Privatteams datiert aus den 1990er Jahren - ob auch Werksteams mit Benzinmotor siegfähig sind, kann Toyota nun beweisen.

"Je mehr Antriebsvarianten gefahren werden, desto schwieriger wird eine Gleichbehandlung für den ACO", so Ullrich. "Peugeot und Audi bewegten sich auf einem viel höheren Level als die Gegner, zudem startete kein Werksteam auf unserem Level mit Benzinmotor. Durch die Regeländerungen für diese Saison ist ein Diesel auf dem Papier sogar zum Nachteil geworden." Um trotzdem konkurrenzfähig zu bleiben, hat Audi den R18 abgespeckt und mit einem Hybridantrieb ausgestattet.

Vorsichtshalber starten aber noch zwei konventionell betriebene Coupés der Ingolstädter beim 80. Rennen in Le Mans, die Haltbarkeit der neuen Technik muss sich erst beweisen. Außerdem kann Audi die beiden Antriebe gut vergleichen, glaubt Ullrich: "Für uns ist es sehr leicht, die Vor- und Nachteile abzuwägen, weil die Basis beim R18 ultra und beim R18 e-tron quattro absolut gleich ist. Das Hybridsystem ist der einzige Unterschied, deshalb können wir dem ACO und der FIA wichtige Daten zukommen lassen."

Trotz aller Anstrengung, glaubt Audi weiterhin an den konventionellen Diesel, der schließlich seit sechs Rennen ungeschlagen ist. "Wir glauben, dass im TDI noch mehr Potenzial steckt, deshalb unterstützen wir bei Audi nicht nur die Entwicklung von Hybridantrieben im Motorsport und in der Serie, sondern entwickeln den konventionellen Antrieb weiter", wird die Markenstrategie zitiert.