Der 42. DMV Münsterlandpokal markiert den Schlusspunkt einer fantastischen VLN-Saison 2017. Und das sogenannte Schinkenrennen - die erfolgreichsten Fahrerinnen und Fahrer erhalten vom Veranstalter neben Pokalen einen original westfälischen Schinken als Trophäe - wird sich nahtlos und hochkarätig in die vorangegangenen Events einreihen. Rund 150 Fahrzeuge, vom seriennahen Tourenwagen bis hin zum ausgewachsenen Rennboliden, schicken sich an, in der Grünen Hölle einen würdigen Finallauf zu zelebrieren.

Die Schweizer kommen!

Die sonst so friedfertigen und neutralen Schweizer schicken sich an, die Nordschleife zu erobern. Auf den Spuren von Marcel Fässler und Nico Müller, die in der "Grünen Hölle" bereits Erfolge feierten, treten beim Finale 2017 gleich drei Eidgenossen erstmals in der VLN in Top-Fahrzeugen an. Für das aus der Schweiz stammende Team Octane 126 gehen im Ferrari 488 GT3 Fabio Leimer und Simon Trummer zusammen mit Björn Grossmann aus dem Schwarzwald ins Rennen. Beide feierten im Formelsport Erfolge. Leimer krönte sich 2013 zum Champion in der GP2-Serie und war 2015 Ersatzpilot bei Manor in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Trummer war unter anderem ebenfalls vier Jahre lang in der GP2 und startete 2014 und 2015 für das Team By Kolles in der WEC und in Le Mans. Grossmann ist seit 2006 in der Ferrari Challenge Europe mit von der Partie und gewann in dem Markenpokal 2015 und 2016 den Titel.

Ein weiterer Schweizer debütiert beim Münsterlandpokal für Walkenhorst Motorsport im GT3-Fahrzeug in der VLN. Der 31-jährige Jonathan Hirschi war von 2012 bis 2015 in der Rallye-Weltmeisterschaft "auf Abwegen" und feierte 2010 bereits seine Le-Mans-Premiere. In diesem Jahr fuhr er im Oreca 7 von CEPC Manor TRS Racing auf den siebten Rang. Das Rennen bestreitet er mit Jordan Tresson.

Die drei Eidgenossen treffen beim neunten Lauf auf die Crème de la Crème der Nordschleifen-Spezialisten. Für Montaplast by Land Motorsport ist das Dreamteam von 2016 wieder vereint: Connor De Phillippi und Christopher Mies. Während der US-Amerikaner zusammen mit Robin Frijns beim sechsten Lauf triumphierte, ist Mies in diesem Jahr noch ohne VLN-Sieg. Das Finale ist die perfekte Gelegenheit, diese Lücke zu füllen.

Nach seinem Gastspiel mit Bentley bei den ersten beiden Saisonläufen, kehrt der neunfache VLN-Sieger Christian Mamerow in ein altbekanntes Cockpit zurück. An der Seite von Frank Stippler startet er im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing. Stippler absolviert seinerseits einen Doppelstart. Im Frikadelli-Pro-Porsche wechselt er sich mit Norbert Siedler und Alexander Müller am Volant ab. Topbesetzt sind auch die beiden Fahrzeuge von Falken Motorsport. Den BMW M6 GT3 pilotieren Peter Dumbreck und Stef Dusseldorp, im Porsche 911 GT3 wechseln sich Klaus Bachler und Romain Dumas ab. Black Falcon setzt einen Mercedes-AMG GT3 für Hubert Haupt und Abdulaziz Al Faisal ein und das Wochenspiegel Team Monschau bringt einen weiteren Ferrari 488 GT3 mit der Stammbesetzung Georg Weiss, Oliver Kainz und Jochen Krumbach an den Start. In der Klasse SPX ist erneut der Manthey-Porsche mit der Startnummer 911 und den Piloten Fred Makowiecki, Sven Müller und Lars Kern dabei.

Christian Mamerwo fährt wieder für Audi, Foto: Patrick Funk
Christian Mamerwo fährt wieder für Audi, Foto: Patrick Funk

Zuwachs in Sachen GT4

Neben den beiden Mercedes-AMG Testteams Black Falcon und Uwe Alzen Automotive bringt nun auch HTP-Motorsport einen neuen Mercedes-AMG GT4 an den Nürburgring. Das Cockpit übernehmen Indy Dontje aus den Niederlanden und Maximilian Götz. In der Erprobungsphase des Boliden aus Affalterbach darf Ex-DTM-Fahrer Götz noch eingreifen. Da noch nicht final homologiert, starten die GT4-Boliden mit dem Stern vorläufig noch in der Klasse SPX. Ist diese Formalie erledigt, kann der Wagen natürlich auch in der GT4-Klasse (SP10) eingesetzt werden. Dann ist Götz nicht mehr startberechtigt, denn er verfügt über Platin-Status gemäß der Einstufungsliste des Motorsportweltverbands FIA. In der GT4-Klasse sollen ambitionierte Amateurpiloten ihr Betätigungsfeld finden, Profis sind ausgeschlossen.

Wer holt sich den Titel?

Beim Finalrennen werden die Meister gekürt - die VLN ist 2017 bis zum letzten Rennen spannend. An der Tabellenspitze liegen Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils mit ihrem Porsche Cayman des Pixum Adrenalin Motorsport. Ihnen dicht auf den Fersen ist Michael Schrey, der die Rennen im BMW M235i Racing Cup von Bonk Motorsport in diesem Jahr zumeist im Alleingang bestritt. Schrey kann nach sechs Siegen in Folge mit einem siebten Erfolg den Sack zu machen und die Meisterschaft einfahren. Die Konkurrenz kann dabei nur zuschauen. Sie haben ihre sieben Ergebnisse, die in die Wertung eingehen, bereits erbracht.

Der 42. DMV Münsterlandpokal beginnt am Samstag pünktlich um 12 Uhr über die Distanz von vier Stunden. Zuvor werden im Zeittraining von 8:30 bis 10 Uhr die Startpositionen ausgefahren. Zwischen Training und Rennen haben die Fans die Möglichkeit, beim Pitwalk und in der Startaufstellung die Protagonisten hautnah zu erleben.