Beim Saisonhöhepunkt des Jahres in der VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring sah der serienahe Ferrari 458 des Würzburger Teams TinTag Racing nicht die Zielflagge. Für die Stammpiloten Christian Kohlhaas und Alexander Mattschull, die beim einzigen Sechs-Stunden-Rennen der Saison von Profi-Pilot Nico Bastian unterstützt wurden, war das Rennen bereits nach zwei Runden beendet.

Der Grund: Die Servolenkung arbeitete nicht konstant. Da den Piloten die optimale Rückmeldung fehlte, entschied das Team aus Sicherheitsgründen, den Roten aus Maranello vorzeitig an die Box zu rufen und nicht weiter ins Renngeschehen einzugreifen.

Kein Geburtstagsgeschenk für die Teamchefin

"Happy Birthday ist anders", sagte Danny Pfeil, der "Capo" des Rennstalls mit dem italienischen Rennwagen. "Zum heutigen Geburtstag unserer Teamchefin Melanie Pfeil war mehr drin. Nach vier aufreibenden Wochen haben wir alle auf dieses Rennen hingefiebert – leider sollte es nicht sein." Martin Kohlhaas, technischer Leiter bei TinTag Racing erklärt: "Der heutige Ausfall ist ein Folgeschaden des Unfalls aus dem sechsten VLN-Lauf. Zwar haben wir sicherheitshalber Lenkgetriebe und Pumpe komplett erneuert, jedoch die Leitung innerhalb des Autos nicht berücksichtigt.

Fazit: Irgendwo sind Verunreinigungen ins System eingedrungen, die den Ausfall herbeigeführt haben. Das ist sehr ärgerlich, aber leider ein Lernprozess." Top-20-Platzierung im Qualifying Nach den aufwendigen Reparaturarbeiten im Vorfeld des Sechs-Stunden- Rennens lief der TinTag-Ferrari im Qualifying fehlerfrei. Profi-Pilot Nico Bastian demonstrierte die Performance des seriennahen 458 mit einer Rundenzeit von 8:29.586 Minuten. Das bedeutete in dem sehr stark besetzten Teilnehmerfeld Startplatz 20. Zugleich markierte Bastian die Trainingsbestzeit in der Klasse SP 8 (VLN-Specials über 4.000 ccm bis 6.250 ccm).

"Nach dem Ausfall haben wir uns spontan entschieden, entgegen der ursprünglichen Saisonplanung, als Ersatz nun auch beim zehnten VLN-Rennen an den Start zu gehen und dazu unsere Fahrer eingeladen", sagte "Capo" Danny Pfeil. "Jetzt stellen wir den kleinen Italiener auf den Kopf und bereiten ihn für das letzte Saisondrittel vor."