Seit dem gestrigen Rennen hat sich das Wetter gut gehalten und erlaubte dem WorldSBK-Paddock, bei fast identischen Bedingungen in Rennen Nummer zwei zu starten. Und auch am Sonntag war es wieder Jonathan Rea, der siegte. Mit einem plötzlichen Manöver zog er an Teamkollege Tom Sykes vorbei, der darauf einfach keine Antwort fand. Ein wahrlich weltmeisterliches Wochenende von Weltmeister Rea!

Die Schlüsselszene

Im Gegensatz zum Samstagsrennen fand die Schlüsselszene im zweiten Rennen von Misano gegen Rennende des Rennens statt. Nachdem Sykes zu Rennbeginn an Rea vorbeigezogen war, blieb Rea ruhig und wartete bis zur 17. Runde, um Sykes mit einem so plötzlichen Manöver in Kurve eins zu überholen, dass der darauf keine Antwort fand. Danach dominierte Rea in einer Form, die nur als weltmeisterlich zu beschreiben ist.

WSBK Misano 2016, Lauf 2: Der Rennfilm

Der Start: Jonathan Rea und Tom Syles starten gut, genauso wie Alex Lowes. In der ersten Kurve zieht Lowes an Sykes vorbei, der kann aber zurückschlagen und zieht nicht nuran Lowes vorbei, sondern auch an Rea. Markus Reiterberger fliegt nur Kurven weiter mit einem massiven Highsider von seiner Althea BMW.

1. Runde: Sykes kann noch immer die erste Position halten. Reiterberger steht wieder und kann aus eigener Kraft gehen. Sein Rennen ist dennoch beendet.

2. Runde: Rea verfolgt noch immer Sykes, dahinter hält sich Lowes. Die beiden Kawasakis öffnen allerdings eine kleine Lücke. Dahinter halten sich Davide Giugliano, Xavi Fores, Chaz Davies und Michael van der Mark. Davies rutscht in Kurve 14 das Vorderrad weg und nimmt dabei van der Mark mit heraus. Beide Piloten fahren nach wenigen Sekunden weiter.

3. Runde: Sykes und Rea flüchten noch immer von Lowes, Sykes hält noch immer die Spitzenposition. Giugliano und Fores ziehen an Lowes vorbei, der einen Wackler ausgleichen muss und fast fällt.

4. Runde: Giugliano liegt knapp zwei Sekunden hinter den führenden Kawasakis. Rea hängt jetzt an Sykes Hinterrad, verhält sich aber noch ruhig. Davies kehrt in die Box zurück und gibt sein Rennen damit auf.

5. Runde: Lowes liegt nach seinem Wackler auf Rang fünf und versucht, seine Plätze zurückzugewinnen. Die Spitze fährt bisher unverändert.

6. Runde: Lowes macht noch einen Fehler und lässt Lorenzo Savadori vorbei. Auch Jordi Torres klopft an, doch Lowes kann den Althea-Piloten aufhalten. Rea bleibt hinter Teamkollege Sykes noch immer ruhig.

7. Runde: Rea fährt jetzt die schnellste Rundenzeit, bleibt aber noch immer hinter Sykes. Van der Mark ist nach seinem Crash wieder in die Top-15 aufgestiegen. Giugliano kann noch immer nicht zu den Kawasakis aufzuschließen.

8. Runde: Der Abstand von Giugliano auf Rea steigt, während Rea fast in Sykes' Bike kriecht.

9. Runde: Immer noch kein Überholmanöver von Rea. Ducati-Pilot Giugliano verwaltet seinen dritten Rang vor Fores und Savadori.

10. Runde: Anthony West ist in die Top-10 geklettert, van der Mark liegt noch immer auf Rang 15. Teamkollege Hayden fährt auf Platz acht. Rea wird immer schneller, bleibt aber weiterhin hinter Sykes.

11. Runde: Sykes und Rea fahren fast identische Rundenzeiten, Manöver bleiben aber nach wie vor aus, um den anderen in einen Fehler zu zwingen. Bisher klappt dies aber weder bei Rea, noch bei Sykes. Giugliano kommt etwas dichter an die Führenden heran. Der Abstand liegt nun bei 1.9 Sekunden.

12. Runde: Rea und Sykes wechseln sich mit den besten Sektorenzeiten ab, ein Führungswechsel steht aber immern och nicht an. Leon Camier muss die Auslaufzone benutzen und muss aufgrund eines technischen Fehlers an der MV Agusta das Rennen aufgeben. Van der Mark wird damit 14.

13. Runde: Van der Mark zieht an Joshua Brookes und Roman Ramos vorbei und landete auf Rang 12.

14. Runde: Hinter Sykes und Rea liegen Giugliano auf Rang drei, Fores und Savadori komplettieren die Top-5. Lowes kann noch immer seinen sechsten Platz halten und hat sich etwas von Torres befreien können. Savadori macht einen Fehler, der es Lowes erlaubt, durchzugehen und Rang fünf zu holen.

15. Runde: Rea kann Sykes noch immer nicht nervös machen. Der Brite hält nach wie vor seine Linie und bleibt Erster. Rea macht keine Anstalten, seinen Teamkollegen anzugreifen.

16. Runde: Giugliano ist zwar weit entfernt von Sykes und Rea, sein Verfolger Fores liegt im Vergleich dazu aber Welten hinter dem Ducati-Piloten. Giugliano hält einsam seinen dritten Platz.

17. Runde: Rea greift an! In Kurve eins zieht er an Sykes vorbei, der kann bei dem plötzlichen Angriff nichts tun. In den nächsten Runden versucht er, so viel Strecke wie möglich zwischen sich und Sykes zu bringen.

18. Runde: Während Rea seinen Teamkollegen überholt hat, kann Lowes seinen fünften Rang halten. Das geht aber nicht ohne massive Anstrengungen des Yamaha-Piloten über die Bühne. Van der Mark ist mittlerweile auf Rang elf vorgefahren. Gianluca Vizziello ist aus dem Rennen ausgeschieden.

19. Runde: Sykes muss auf seinen Teamkollegen abreißen lassen, die Lücke wächst und wächst. Sykes kann mit der Pace Reas einfach nicht mithalten. Giugliano hält sich dahinter wacker vor Fores, Lowes und Savadori. Hayden zieht an Torres vorbei und holt sich Rang sieben.

20. Runde: Sykes findet keine Antworten für Reas Pace. Der Nord-Ire liegt schon 1.352 Sekunden vor ihm. Lowes muss aufgrund seiner Verletzung wieder abreißen lassen und fällt auf Platz acht zurück.

Letzte Runde: Nichts und niemand kann Rea noch gefährlich werden. Der amtierende Weltmeister holt er sich den zweiten Sieg in Misano, vor Sykes und Giugliano. Damit ist er der dritte Fahrer der SBK-Geschichte, dem zehn Doppelsiege gelungen sind. Fores, Savadori, Hayden liegen auf den Rängen vier bis sechs. Torres, Lowes, Canepa und van der Mark komplettieren die Top-10.

Die Stimmen vom Podium

Jonathan Rea (Kawasaki, Platz 1): "Wir hatten heute eine bessere Pace als gestern, aber sie war ähnlich. Gestern habe ich den Reifen überstrapaziert. Mein Crewchief hat mir gesagt, dass ich nicht nach vorn gehen soll. Gegen Ende hatte ich mehr Grip. Ich freue mich total, ich habe hier bisher nur einmal am Wochenende gewinnen könne, das ist das erste Doppel. Ich habe meinem Vater versprochen, dass ich heute gewinne. Alles Gute zum Vatertag, Dad!"

Tom Sykes (Kawasaki, Platz 2): "Die WM ist noch immer noch fünf Rennen lang, das ist ein langer Weg. Das Ergebnis ist vielleicht nicht hilfreich, aber das Wochenende war gut. Negativ ist, dass Jonathan uns geschlagen hat und er die WM auch noch anführt. Davon ab war aber alles ok. Ich habe mein Bestes gegeben, aber am Ende waren es zwei Sekunden Abstand. Manchmal muss man damit zufrieden sein, aber wir haben noch reichlich Arbeit vor uns. Ein Teil des Bikes müssen wir überarbeiten, morgen testen wir deshalb hier. Wir werden versuchen, uns dort vorzubereiten."

Davide Giugliano (Ducati, Platz 3): "Es war ein starkes Rennen, es war gut. Ich denke, in der Rennmitte wäre ein Sieg möglich gewesen, zu gewinnen. Aber Johnny ist auf der letzten Runde immer schnell, ich hatte also keine Möglichkeit. Ich freue mich über das Podium, es war mir wichtig. Ich widme es Pirovano, denn er ist immer in meinem Herzen."

Markus Reiterberger stürzte bei Rennbeginn, Foto: Althea
Markus Reiterberger stürzte bei Rennbeginn, Foto: Althea

So lief es in Misano für Markus Reiterberger und Dominic Schmitter

Markus Reiterbergers Rennen war schnell vorbei. Noch auf der ersten Runde des Rennens erlebte der Deutsche einen massiven Highsider, der ihn aus dem Rennen beförderte. Zum Glück konnten die restlichen Fahrer dem gestürzten Piloten ausweichen. Nach ein paar Augenblicken konnte Reiterberger wieder selbstständig aufstehen und kehrte in die Box zurück.

Dominic Schmitter beendete das Rennen auf Rang 16 und verbesserte sich damit im Vergleich zum Vortag um einen Platz. Vier Piloten ließ der Schweizer hinter sich, verpasste die Punkte damit aber knapp.