Die Superbike-Piloten starteten den ersten Lauf in Assen unter trockenen, aber kalten Bedingungen. Tom Sykes konnte seine Pole optimal nutzen und führte das Feld in die erste Kurve. Jonathan Rea und Carlos Checa folgten ihm. Auch die BMW-Piloten Marco Melandri und Leon Haslam erwischten einen guten Start, Melandri war nach zwei Runden bereits an Checa vorbeigegangen. In der ersten Kurve der dritten Runde stürzte Brett McCormick und beendete das Rennen damit frühzeitig.

Während sich Melandri an Rea vorbei auf Rang zwei kämpfte, konnte Sykes an der Spitze immer weiter auf und davon fahren. Der Brite führte das Rennen in der vierten Runde bereits mit über einer Sekunde Vorsprung an. Checa kam hingegen in einer Kurve weit raus und fiel auf Platz sechs zurück, wo er hart gegen Jakub Smrz kämpfen musste. Max Biaggi kämpfte im hinteren Feld um Rang zwölf. Melandri konnte sich in den folgenden Runden immer weiter an den führenden Kawasaki-Piloten heranfahren, doch auch Rea war noch längst nicht abgeschrieben.

Bei einem Überholversuch an Melandri rutschte Rea allerdings das Hinterrad weg und er konnte einen Highsider nur knapp abfangen. Gegen Rennmitte hatte Sykes ein technisches Problem mit seiner ZX-10R und fiel zurück. Melandri übernahm daher die Führung, dicht gefolgt von seinem Teamkollegen Haslam, der den Spieß bald rumdrehte. Durch Sykes Ausfall bildete sich an der Spitze eine Fünferkampfgruppe aus Haslam, Smrz, Melandri, Sylvain Guintoli und Checa, deren Reihenfolge fast in jeder Kurve wechselte.

Stürze, Rennabbruch und Neustart

Während der harten Kämpfe wurde das Rennen zum Regenrennen erklärt, in Folge stürzten gleich mehrere Piloten über eine nasse Stelle, woraufhin der Lauf zunächst abgebrochen wurde. Für neun Runden erfolgte wenige Minuten später der Neustart im Nassen. Sykes konnte laut Regelwerk durch sein früheres Ausscheiden nicht noch einmal starten. Auch Smrz konnte nach einem Defekt an seiner Ducati nicht wieder ins Rennen eingreifen, Leon Camier rutschte schon in der Aufwärmrunde weg, was die schwierigen Bedingungen verdeutlichte. Sobald die roten Lichter der Startampel zum zweiten Mal ausgingen, hatte Rea zunächst die Nase vorn, allerdings ging Haslam an ihm vorbei.

Noch in der ersten Runde rutschte Rea auf der überfluteten Strecke weg. In Runde zwei rutschte Hopkins in Kurve neun aus dem Rennen und besiegelte damit das Doppel-Aus für Crescent Suzuki. Alle anderen Piloten ließen es ruhig angehen, so fuhr Haslam - drei Sekunden pro Runde schneller als die Verfolger - an der Spitze auf und davon. In der dritten Runde nach dem Neustart zahlte Haslam für sein schnelles Tempo und flog in Kurve 16 ebenso raus.

Checa führte danach vor Ayrton Badovini und Biaggi. In der vierten Runde forderte der Regen sein nächstes Opfer: Chaz Davies flog heftig von seiner RSV4 ab. Lorenzo Zanetti stürzte ebenso noch in derselben Runde. Indessen arbeitete sich Guintoli an Biaggi vorbei auf Rang drei. Eine Runde später ging Checa weit und eröffnete Badovini damit die Möglichkeit, zum ersten Mal ein Superbike-Rennen anzuführen, der Italiener stürzte aber eine halbe Runde später in Kurve 16.

Buntes Podium

Die übrigen Fahrer fuhren weiter wie auf rohen Eiern um den Kurs. Schließlich beherrschte Guintoli den Regentanz am Besten. Er gewann das neugestartete Rennen vor Rookie Giugliano und Weltmeister Checa. Biaggi wurde Vierter, während Laverty die Top-5 komplettierte. Michel Fabrizio landete auf Rang sechs vor Smrz und Niccolo Canepa. Melandri, Leandro Mercado, Maxime Berger, Hiroshi Aoyama, David Salom, Zanetti und Mark Aitchison angelten sich die übrigen Punkte.