Das Training zum achten Lauf des Porsche-Mobil1-Supercups lässt ein spannendes Rennen erwarten. In Hockenheim lagen die ersten acht Fahrer innerhalb von vier Zehntelsekunden. Die Bestzeit auf dem 4,57 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs des Hockenheimrings markierte mit 1:42.897 der Niederländer Jaap van Lagen. Es war die erste Pole-Position des 31-Jährigen, der in Istanbul bereits einen Rennsieg feierte und mit 55 Punkten auf Rang sieben der Tabelle liegt. Damit gab es in den bisher sieben Trainingssitzungen sechs verschiedene Polesitter.

Mit dem Wimpernschlag von 57 Tausendsteln folgt auf Startplatz zwei van Lagens Teamkollege Chris Mamerow. Der 23-jährige ehemalige UPS-Porsche-Junior hat bereits einen Rennsieg in Bahrain und eine Trainingsbestzeit in Istanbul auf dem Konto.

Aus der zweiten Startreihe gehen Jeroen Bleekemolen und Jan Seyffarth mit jeweils etwa eineinhalb Zehntel Rückstand auf den Schnellsten in das 14-Runden-Rennen. Die beiden sind die Einzigen, die 2008 eine Trainingsbestzeit in einen Rennsieg verwandeln konnten. Brisanz ergibt sich aus der Tatsache, dass es sich dabei um die beiden Führenden der Meisterschaft handelt. Der 26-jährige Bleekemolen liegt nach zwei Siegen (Monaco, Silverstone) souverän mit 104 Punkten und 20 Zählern Vorsprung auf den 22-jährigen Seyffarth vorne. Seyffarth hat das Rennen in Barcelona gewonnen und zieht zusätzliches Selbstbewusstsein aus seinem Rennsieg vor einer Woche im Carrera Cup Deutschland in Zandvoort.

Hinter den beiden starten Damien Faulkner und Nicolas Armindo. Der 31-jährige Ire war im März mit einem Auftaktsieg viel versprechend in die neue Saison gestartet, bei dem 26-jährigen Franzosen steht der große Erfolg noch aus. Von Startplatz sieben nimmt Marco Holzer das Rennen im 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup in Angriff. Der 19-jährige UPS-Porsche-Junior bestreitet erst sein drittes von insgesamt sechs Rennen im Porsche-Mobil1-Supercup und schaffte erstmals den Sprung unter die schnellsten Zehn. Den achten Startplatz eroberte René Rast, der Tabellenführer des Porsche Carrera Cup Deutschland.

Der Gaststarter der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Neel Jani aus der Schweiz, fuhr auf Platz 26 in 1:44.277 Minuten, muss aber als Letzter ins Rennen gehen, weil er mehrfach abgekürzt hatte. Für den amtierenden Weltmeister der A1-Grand-Prix-Serie ist es der erste Einsatz in einem GT-Rennwagen. "Am schwierigsten war es, die Reifen optimal auf Temperatur zu bringen, weil ich aus dem A1-Grand-Prix gewöhnt bin, mit angewärmten Reifen ins Qualifying zu gehen", sagte der 24-Jährige. "Mit meiner Rundenzeit bin ich daher gar nicht unzufrieden, zumal angesichts der Leistungsdichte im Supercup und da ich wegen verregneter Tests kaum Erfahrung auf trockener Strecke sammeln konnte. Ich werde versuchen, im Rennen Plätze gutzumachen."

Jaap van Lagen:
Ich bin total happy für das Team über die Doppel-Pole. Das ist schon das zweite Mal nach Istanbul, dass uns das gelungen ist. Normalerweise ist man mit unseren Reifen in der zweiten Runde am schnellsten, aber da wurde ich etwas aufgehalten. Also habe ich Geschwindigkeit rausgenommen und in der dritten Runde unheimlich gepusht und siehe da: Ich hab keinen Fehler gemacht und die Pole geholt.

Chris Mamerow:
Ein tolles Teamergebnis! Ich bin echt überrascht über meine Platzierung, weil es gestern gar nicht gut lief. Das Speed-Defizit, das ich immer noch habe, konnte ich heute durch fahrerischen Einsatz in den Kurven wettmachen. Mir stehen nun alle Türen offen, morgen mit einem guten Start einen Sieg bei meinem Heimrennen einfahren zu können.

Jeroen Bleekemolen:
Ich bin zufrieden. Zur Pole-Position hat es nicht gereicht, weil in der schnellsten Runde zu viel Verkehr auf der Strecke war. Das passiert jedem einmal. Ich werde morgen auf jeden Fall um den Sieg kämpfen und attackieren, aber natürlich hat man als Tabellenführer auch im Kopf, dass man sich keinen Ausfall leisten sollte.