OK, die Überschrift ist nicht gerade die Hoffungsvollste. Aber leider ist es so - ein Unglück kommt selten allein. Ich glaube, so ergeht es mir im Moment mal wieder.

Imola, da hatte ich Grund zum Strahlen. Ein zweiter Platz beim Supercup. Bei dieser hohen Leistungsdichte ein schönes Gefühl und Ergebnis. Eine Woche später beim Cup Lauf am Lausitzring schien die gute Performance ihre Fortsetzung zu finden. Zu früh gefreut. Auf P2 liegend rutschte mir Uwe Alzen auf Kühlwasser in mein Auto - und nix mehr Top Ergebnis.

Ja, und jetzt in Barcelona ging es harzig weiter. Null Punkte. Die Meisterschaft im Supercup ist damit in sehr weite Ferne gerückt. Ein geplatzter Kühlwasserschlauch war der Grund für meinen Ausfall. Leider war das für mich nicht direkt zu bemerken. Der Schlauch liegt noch hinter den Hinterreifen. Ich war mir nicht sicher was das sein könnte. Aber das Kühlwasser habe ich beim Start direkt komplett liegengelassen. Der Wasserdampf hat dann einen Leistungsverlust ausgelöst. Aus diesen Grund bin ich auch kaum vom Start weggekommen.

Nix da Frust

Was soll ich jetzt tun? Mich aufregen? Böse sein? Totaler Frust?

Nein, ich denke, ich bin bei weitem nicht der einzige Rennfahrer der im Moment nix zu lachen hat. Solche Phasen kommen und gehen. Da kann man nix erzwingen. Entweder es läuft, oder es geht fast alles schief. So ist das halt!

Der "Nuller" aus Barcelona passt irgendwie in meine jetzige Situation. Ich bin im Moment nicht schnell genug! Ich spreche offen und ehrlich darüber. Aber warum bin ich zu langsam? Die Frage ist auch für mich schwer zu ergründen. Im Regen klappte alles wie immer. Ich war jederzeit in der Lage der Schnellste zu sein. Das war ein gutes Gefühl! Denn im Regen zählt der Fahrer weit mehr als sonst!

Die Sache mit dem Grip

Mit meinem jetzigen Auto habe ich ein "Grip-Problem". Egal was wir einstellen und verstellen - das Auto ist zu nervös und speziell über die Distanz nicht konstant. Durch die Datenaufzeichnung kann ich jederzeit die Runden meines Teamkollegen Richard Lietz mit meinen vergleichen. Der Richard ist extrem gut drauf, aber seinen Kurven-Speed kann ich mit meinem Auto teilweise überhaupt nicht mitgehen. Mit seinem Auto gelingt es mir! Wir haben nach dem Quali in Barcelona erneut einige Fahrwerkskomponenten getauscht, um zu sehen ob sich im Rennen etwas ändert. Ein Ergebnis haben wir ja nicht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt!

Loben muss ich in solchen Momenten mein Tolimit Team. Sie sehen dieses Problem auch und versuchen mir in dieser Situation zu helfen. Das ist für einen Rennfahrer unglaublich wichtig! Danke Jungs! Ein gutes Gefühl!

Rettet die Donuts

Am Donnerstag geht es ab nach Oschersleben. Eine schöne Strecke. Ich fahre da sehr gerne. Da kann man noch richtig schön über die Kerbs fahren. Das "Gemurkse" mit den F1 Kerbs hat doch nichts mit Racing zu tun. Autos die Springen und hüpfen sind auch für die Zuschauer ein Augenschmaus. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass die FIA uns beim Supercup "Donuts" verbietet!!! Das ist kein Witz. In der Rallye-WM haben 5 Fahrer dafür 10.000$ bezahlt. Die Herrschaften, die so etwas entscheiden, sollten mal etwas nachdenken. Die Faszination Motorsport bleibt doch komplett auf der Strecke. Ich würde sogar extra "Donutszonen" einführen. Die Fans wären Happy!

Ich hoffe in meiner nächsten Kolumne gibt es nur Erfreuliches zu berichten und diese Überschrift gehört dann der Vergangenheit an! Daumen drücken kann immer helfen - Daaanke.