Uwe Alzen gewann den ersten Lauf des Porsche-Michelin-Supercup auf dem Bahrain International Circuit. In der dritten von zwölf Runden überholte Alzen den Belgier David Saelens, der sich mit einer Hundertstel Sekunde Vorsprung vor dem Deutschen für Startplatz eins qualifiziert hatte. Für Alzens Mannschaft vom Porsche Zentrum Koblenz – Team SPS war der Saisonauftakt auf der 5,412 langen Grand Prix-Strecke in dem arabischen Königreich zugleich das erste Rennen in dem internationalen Markenpokal. Alzen war bereits 1994 Meister des Porsche Supercup.

David Saelens hielt bis zur neunten Runde dem Druck des Vorjahressiegers Richard Westbrook (Großbritannien) stand, musste dem Briten dann aber den zweiten Platz überlassen, um als Dritter die Zielflagge zu sehen. Auch Westbrook ist für ein neues Team im Einsatz: Das monegassische Racing Team Morellato und das Porsche Zentrum Essen starten erstmals gemeinsam im Porsche-Michelin-Supercup.

Vierter wurde Fabrice Walfisch (Frankreich), der sich vom siebten Startplatz aus nach vorne kämpfte und seine Position bis in das Ziel gegen die Angriffe von Patrick Huisman verteidigen konnte. Richard Lietz startete von Position vier, beendete den 12-Runden-Sprint aber auf Rang acht. Der Österreicher berichtete von in der Endphase nachlassenden Reifen. Er führte dies darauf zurück, dass die Slicks mit der für das Rennen gewählten Fahrwerkseinstellung nicht harmonierten.

Der Pechvogel des Rennens war Olivier Maximin (Frankreich), der sich bei seiner Supercup-Premiere für den elften Startplatz qualifizierte, um in Runde sechs schon auf Position sieben aufzutauchen. Dann nahm der Franzose auf der Geraden einen Schluck aus der Trinkflasche. Beim Anbremsen der Spitzkehre aus über 250 Stundenkilometer schoss ein Schwall Wasser aus der Flasche, Maximin verschluckte sich heftig. Die Folge waren ein Dreher und ein Hustenanfall. Von Position 14 konnte der GT-Spezialist bis zum Ziel wieder auf Position elf vorfahren.

Ex Formel 1-Fahrer Luciano Burti (Brasilien) musste mit einem Kupplungsschaden in Runde eins aufgeben.

Uwe Alzen (Sieger):
Ich dachte schon, ich hätte die Rennerei verlernt! Das ist ein prima Anfang für unser Team SPS und mich. Ich setzte David sofort unter Druck, er zeigte Fehler, wehrte sich aber hart. Als ich an ihm vorbei war, tauchte Richard Westbrook groß in meinen Spiegeln auf. Erst ganz kurz vor dem Ziel merkte ich, dass sein Druck nachließ.

Richard Westbrook (Zweiter):
Ein fantastischer Start für ein neues Team und für mich! Wir stimmten meinen Porsche sehr konservativ ab, vielleicht ein wenig zu vorsichtig, um Uwe anzugreifen. Dem Uwe half auch, dass er im Gegensatz zu mir frische Slicks unter dem Auto hatte, während ich meinen zweiten Satz im Qualifikationstraining schon gebraucht hatte. Aber ich war im Vorteil gegenüber David Saelens, dessen Auto mit jeder Runde nervöser wurde. Ich hatte über das ganze Rennen immer ein Auge auf die Meisterschaft und fuhr bei weitem nicht volles Risiko. Denn dieses Jahr haben wir ein so unglaublich starkes Feld, dass jeder Punkt wirklich zählt.

David Saelens (Dritter):
Ich bin mit diesem Wochenende sehr glücklich. Im Qualifying waren wir die Besten. Im Rennen habe ich das Maximum herausgeholt. Am Ende wurde das Auto leider auf der Hinterachse zu nervös.

Fabrice Walfisch (Vierter):
Ich danke Patrick Huisman für diesen großartigen Kampf. Es war hart aber fair. Schon nach vier, fünf Runden ließen meine Reifen nach. Daher hatte ich keine Möglichkeit, meinen Rückstand auf das Trio an der Spitze zu verkürzen. Ich musste mich darauf beschränken zu beobachten und zu hoffen, dass die einen Fehler machen.

Patrick Huisman (Fünfter):
Mit Walfisch ging es hoch her. Einmal hat er mich berührt, ich geriet von der Strecke. Schade, ich hätte den Speed der Spitze halten können. Aber die Punkte sind wichtig.