Großes Finish nach einer phänomenalen Saison für FACH AUTO TECH im schnellsten Porsche-Markenpokal. "Wir sind einfach überglücklich", gab Teamchef Alex Fach nach dem an Spannung kaum zu überbietenden Wochenende auf dem Circuit of the Americas zu Protokoll.

Die Saison hatte sich auf einen packenden Zweikampf zwischen Earl Bamber und Kuba Giermaziak zugespitzt. Lediglich fünf Punkte trennten beide Meisterschaftsaspiranten vor dem finalen Wochenende mit zwei Wertungsläufen und nur ein Wimpernschlag nach dem Qualifying.

Ohne Streckenkenntnisse zum Titel

Kaum abwarten konnte der FACH-Pilot nach dem Zeittraining daher das Rennen am Samstagnachmittag. Der Rückstand auf den Polen betrug nur wenige Zehntel: "Es ist ein super spannendes Wochenende. Mit zwei fast identischen Rundenzeiten bin ich in die Top-5 gefahren. Kuba steht in der Startaufstellung direkt vor mir. Wir werden ein klasse Rennen mit einigen Überholmanövern sehen", sagte Bamber.

Der junge Neuseeländer war ohne jegliche Streckenkenntnisse nach Texas gereist und ließ sich von einigen Gelbphasen und 29 anderen Porsche-Fahrern während des Trainings nicht aufhalten. Er qualifizierte sich für das erste Rennen an vierter Position in der Startaufstellung und hatte sogar die Pole-Position für das zweite Rennen in Austin markiert. "Wir mussten alle neuen Reifensätze nutzen. Das könnte im Rennen von Nachteil sein", zerbrach sich Alex Fach zunächst den Kopf, aber sein Talentfahrer behielt alles im Griff.

Foto: Porsche
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Showdown kurz vor Rennende

Die Strategie für den neunten Meisterschaftslauf in diesem Jahr hieß "vorn dabei sein, aber nichts riskieren". So startete der Porsche aus der Schweiz gut und hielt in Zweikämpfen nur so lange gegen, wie dies konfliktfrei möglich war. Im vorletzten Umlauf hatte er plötzlich Kuba Giermaziak direkt vor sich. Der Meisterschaftskonkurrent war Runde um Runde zurückgefallen, und so kam es kurz vor dem Ende zum Showdown.

Giermaziak zog in die Fahrspur von Earl Bamber. Die Fahrzeuge berührten sich und Giermaziak fiel nach einem Dreher bis auf Rang elf zurück. Unbeschadet fuhr der weiße Porsche der FACH-Mannschaft auf Position vier ins Ziel - Vorteil Bamber.

"Es war erneut ein ziemlich aufregendes Rennen im Supercup. Ich hatte nicht ganz die Balance, die ich gebraucht hätte, aber wir lernen für morgen. Interessant waren die letzten Runden zwischen mir und Kuba", kommentierte der Schützling von Alex Fach den Fight aus seiner Sicht. Und Teamchef Fach ergänzte: "Wir hatten Glück in der Situation. Kuba hatte mit Earl an dieser Stelle nicht gerechnet. Er ist aber ein sehr fairer Sportsmann und hat den Fehler auf seine Kappe genommen."

Foto: Porsche
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Herzschlagfinale am Sonntag

Von der Pole Position nahm Earl Bamber den zweiten Lauf auf und führte die Spitzengruppe in die letzten 30 Rennminuten 2014. Während Kuba Giermaziak am Start bereits auf Rang neun zurück gefallen war, kam der FACH-Pilot unter Druck. Er ließ Philipp Eng und Michael Ammermüller ziehen, aber die Gegner machten Fehler. Der Neuseeländer befreite sich und griff wieder an. Das Herzschlagfinale bekam im zwölften Umlauf noch einmal Brisanz, als man zu dritt nebeneinander kämpfte. Earl Bamber setzte sich gegen Philipp Eng durch, sicherte sich hinter Michael Ammermüller den zweiten Podiumsrang und kürte sich zum Champion des Porsche Mobil 1 Supercup 2014.

Der 24-Jährige erwies sich als Titelsammler der Saison. Neben dem vorzeitigen Rookie-Titel des Porsche Mobil 1 Supercup, erhielt er auch die Trophäe des Porsche Carrera Cup Asia. Der frisch gebackene Supercup-Meister: "Wir hatten keine neuen Reifen für das Rennen, was die Sache spannend machte. Aber das Team hat das Auto über Nacht überarbeitet, so dass ich gegen Ende noch einmal um die Führung kämpfen konnte. Ich danke dem Team für die brillante Arbeit über die gesamte Saison. Wir waren immer in den Top-5. Es ist unglaublich für mich. Als wir in die Saison gestartet sind, hat diesen Titel niemand erwartet. Das Porsche Förderprogramm hat mir dies ermöglicht."

Alex Fach: "Wir waren bis in die letzte Kurve nervös, weil wir erlebt haben, dass man auch in der letzten Runde noch Alles verlieren kann. Wir sind Earl dankbar für diese super Saison."