Auf dem Silverstone Circuit holte der Däne Nicki Thiim seinen ersten Saisonsieg im Porsche Mobil 1 Supercup. Mit seinem 460 PS starken neuen Porsche 911 GT3 Cup, der auf der siebten Generation des 911 basiert, gewann der für das Team Attempto Racing startende Rookie-Sieger des Vorjahres mit 0,580 Sekunden Vorsprung vor dem Pockinger Michael Ammermüller (Lechner Racing). Als Dritter erzielte Porsche-Junior Michael Christensen (Dänemark) vom Team DAMS auf dem anspruchsvollen Grand-Prix-Kurs seine bisher beste Supercup-Platzierung und übernahm erstmals die Führung in der Rookie-Wertung.

Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen setzte sich Nicki Thiim beim Start von der Pole-Position an die Spitze des Feldes. Schon nach wenigen Runden hatte er einen so komfortablen Vorsprung herausgefahren, dass sein zweiter Supercup-Erfolg nach Spa 2012 nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet. Michael Christensen, der neben ihm aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangen war, konnte zunächst den zweiten Platz behaupten, wurde aber von Michael Ammermüller stark unter Druck gesetzt.

Der Lecher-Racing-Pilot, der mit einem sehr guten Start gleich drei Plätze gut machen konnte, geduldete sich bis zur siebten Runde, dann ging er an dem vor ihm fahrenden Porsche-Junior vorbei. Nachdem er in Barcelona und Monaco jeweils Dritter geworden war, ist er jetzt der einzige Supercup-Pilot, der es bei allen bisherigen Saisonrennen aufs Podium geschafft hat. In der Meisterschaftswertung liegt er nur noch vier Punkte hinter Spitzenreiter Sean Edwards. Der Brite vom Team Allyouneed by Project 1, der Sieger von Barcelona und Monaco, kam bei seinem Heimrennen als Vierter ins Ziel.

Der Pole Kuba Giermaziak (VERVA Racing Team), in Monaco als Zweiter noch auf dem Podium, belegte den fünften Platz vor dem Franzosen Kévin Estre (Attempto Racing), dem Vizemeister des Vorjahres. Dahinter lieferten sich die Fahrer des Teams FACH AUTO TECH über die gesamte Distanz einen harten Zweikampf, den schließlich Martin Ragginger gegen Christian Engelhart für sich entschied. Der ehemalige Porsche-Junior aus Österreich, der normalerweise im Porsche Carrera Cup Asia unterwegs ist, wurde in seinem ersten Supercup-Rennen dieser Saison Siebter, sein Teamkollege aus Kösching musste sich mit dem achten Platz begnügen.

Für Porsche-Junior Klaus Bachler war eine Top-10-Platzierung in Silverstone außer Reichweite. Nur vom 17. Startplatz ins Rennen gegangen, konnte sich der für FÖRCH Racing fahrende Österreicher in dem leistungsstarken Starterfeld zwar um drei Positionen verbessern. Doch eine 25-Sekunden-Strafe wegen einer Kollision mit Sebastiaan Bleekemolen warf ihn auf Rang 21 zurück. Nicht viel besser lief das dritte Saisonrennen für Jean-Karl Vernay (Frankreich) vom Team MRS GT-Racing. Der Gewinner des International Cup Scholarship, der von Porsche in dieser Saison im Porsche Mobil 1 Supercup gefördert wird, landete auf dem 20. Platz. Er hatte vor einer Woche beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans als Sieger der Klasse GTE-Am einen der größten Erfolg seiner Karriere gefeiert.

Nicki Thiim (Sieger): "Das war ein richtig schönes Wochenende. Ich wollte das Rennen auch für Allan Simonsen gewinnen, und ich bin glücklich, dass mir das gelungen ist. Gegen Ende musste ich zwar etwas kämpfen, doch mein Vorsprung war zum Glück groß genug. In Silverstone zu gewinnen, auf dieser anspruchsvollen Strecke, ist etwas ganz Besonderes. In der Auslaufrunde mit den jubelnden Zuschauern, alles echte Vollblut-Fans, hatte ich eine Gänsehaut."

Michael Ammermüller (Zweiter): "Das Qualifying war nicht optimal, aber im Rennen lief es dafür umso besser. Ich hatte einen tollen Start, konnte gleich um drei Plätze gut machen. Ich war in der zweiten Rennhälfte etwas schneller als Michael Christensen vor mir und konnte, als er einen kleinen Fehler machte, innen überholen. Nicki Thiim an der Spitze war aber schon zu weit weg, um auch ihn noch angreifen zu können. Für mich ist das ein super Ergebnis, das uns im Kampf um die Meisterschaft alle Chancen lässt."

Michael Christensen (Dritter): "Das war ein gutes Rennen. Ich bin glücklich über das Podium und die Punkte. Schön, dass ich am Ende auch noch die schnellste Rennrunde fahren konnte. In der Mitte des Rennens lief es nicht so gut, deshalb musste ich Michael Ammermüller vorbei lassen. Danach ging das Auto dann wieder besser. Wir haben den Speed, so viel steht fest, es gibt aber immer noch einige Dinge, an denen wir für das Rennen noch arbeiten müssen."

Jean-Karl Vernay (Gewinner International Cup Scholarship, Platz 20): "Das war ein Wochenende zum Vergessen. Ich schaue jetzt nach vorne zum Nürburgring und hoffe, dass es dort besser läuft."

Klaus Bachler (Porsche-Junior, Platz 21): "Unser Speed war auf jeden Fall besser als im Qualifying. Was mir anfangs noch etwas gefehlt hat, war die Streckenkenntnis. Aber auch die wurde im Verlauf des Rennens immer besser."