Mit viel Dramatik endete das Qualifikationstraining zum fünften Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Norisring in Nürnberg: Der Franzose Nicolas Armindo holte mit seinem 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup des Teams ARAXA RACING PZ Reutlingen in der allerletzten Sekunde die Trainingsbestzeit.

Während sich der 26-jährige Franzose seine erste Pole-Position in der aktuellen Saison des schnellsten europäischen Markenpokals sicherte, steht Spitzenreitzer René Rast (Steyerberg) 2008 bereits zum vierten Mal in Reihe eins. Der 21-jährige Pilot des MRS Teams PZ Aschaffenburg führte das Zeittraining, das aus einem 25-minütigen ersten und einem zehnminütigen zweiten Abschnitt bestand, in der letzten Phase lange Zeit an. Am Ende musste sich Rast jedoch auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs um 72 Tausendstelsekunden geschlagen geben.

Die zweite Startreihe teilen sich Jörg Hardt (Bonn, HP Team Herberth PZ Olympiapark) und Chris Mamerow (Waltrop, Mamerow Racing PZ Essen). Der zweifache Laufsieger Hardt sicherte sich mit 16 Hundertstelsekunden Rückstand auf die Bestzeit Startplatz drei. Mamerow, der aktuelle Meisterschafts-Zweite, führte während des Qualifyings gleich mehrmals die Zeitenliste an und belegte am Ende den vierten Rang. Ihn trennen lediglich vier Tausendstelsekunden von Patrick Huisman (Niederlande, Hermes Attempto Racing PZ Nürnberg), der am Sonntag von Platz fünf in das 35-Runden-Rennen geht. Der vierfache Champion des internationalen Porsche-Mobil1-Supercup (1997 bis 2000) bestreitet 2008 seine erste Saison im Carrera Cup.

Mit einer tollen Leistung überzeugten die beiden UPS-Porsche-Junioren Martin Ragginger (Österreich) und Marco Holzer (Bobingen). Der 20-jährige Ragginger, der 2008 sein zweites Jahr in der Nachwuchsförderung von UPS und Porsche bestreitet, stellte seinen Porsche auf Startplatz sechs. Sein 19-jähriger Teamkollege Marco Holzer, der noch in seinem ersten Porsche-Jahr unterwegs ist, erreichte die siebte Position. Im Verlauf des zweiten Qualifikationsabschnitts führte Holzer kurzfristig sogar die Zeitenliste an.

Der amtierende Meister Uwe Alzen (Betzdorf, HP Team Herberth PZ Olympiapark), Jan Seyffarth (Querfurt, SMS Seyffarth-Motorsport) und Robert Renauer (Farnbacher Racing PZ Nürnberg) machen die Top-Ten mit den Plätzen acht bis zehn perfekt.

Nicolas Armindo:
Ich bin überglücklich, dass ich die Pole-Position geholt habe. Diese Leistung in letzter Sekunde geschafft zu haben, fühlt sich sehr gut an. Hier auf dem Norisring ist es nicht immer leicht, sein volles Potential auszuschöpfen und nach vorne zu fahren. Die vielen Bodenwellen machen es extrem schwer, den Wagen ruhig zu halten und die richtige Balance zu finden. Dass es heute geklappt hat, liegt vor allem an zwei Faktoren: meinem Willen und meinem Team. Ich wollte heute unbedingt die Bestzeit, um mein Können zu bestätigen. Das mir meine Mannschaft das passende perfekt abgestimmte Fahrzeug gegeben hat, ist großartig.

René Rast:
In der ersten Startreihe zu stehen, ist auf dem Norisring sehr wichtig. Es gibt - wie beispielsweise in Monaco auch - nicht allzu viele Überholmöglichkeiten. Dass heute am Ende nur Platz zwei rauskam, ist nicht schlimm. In Nürnberg liegt der zweite Startplatz auf der sauberen Seite des Kurses. Das könnte mir morgen helfen. Das Rennen ist mit 35 Runden sehr lang.

Jörg Hardt:
Mit Startplatz drei bin ich nicht wirklich zufrieden. Mein erster Satz Reifen hat nicht perfekt funktioniert. Der zweite Satz war hingegen hervorragend und ich konnte nach vorne fahren. Hinzu kam, dass ich mich besser auf die Gripverhältnisse umgestellt habe.Im Rennen hoffe ich, dass ich vielleicht noch ein wenig weiter nach vorne fahren kann.