"Ich weiß nicht, woher der Speed kommt", war René Rast nach dem Qualifying zum Porsche Carrera Cup sprach- und ratlos - allerdings im positiven Sinne. Der Speed Academy-Kandidat war die drittbeste Zeit des Tages gefahren, aufgrund der Zurückversetzung von Jörg Hardt um 5 Plätze startet er sogar von Platz 2 - neben seinem Teamkollegen Olivier Pla. Der Franzose war in Zandvoort nicht zu stoppen. Selbst Uwe Alzen war rotlos, wie diese Zeiten zustande gekommen sind. "Das war schon abartig, was die Jungs da vorne für Zeiten hingeknallt haben", bestätigte Steffi Halm. "Die Zeit ist ein Ding, da muss ich gratulieren", fügte Martin Ragginger hinzu. "Ich würde gerne wissen, wie er das gemacht hat."

Rast ist das logischerweise egal. "Das Auto lag super", strahlte er gegenüber motorsport-magazin.com. "Ich habe sogar einen Fehler gemacht auf meiner schnellsten Runde." Am Start wollen er und Pla morgen das iSport-Szenario verhindern - einen gegenseitigen Abschuss in oder gar vor der ersten Kurve wie bei Timo Glock und Andi Zuber in der GP2. "Wir werden nicht zu viel riskieren", sagte Rast, "weiter nach vorne geht es eh nicht, also werden wir uns nach hinten orientieren."

Auch Jörg Hardt konnte sich den Abstand zu Pla nicht erklären. "Er ist im 1. Abschnitt gut 5 Zehntel schneller, wir sind im 2. und 3. ein Zehntel schneller, was soll ich dazu sagen? Er hat die perfekte Runde im 1. Abschnitt erwischt, das hätte mir genauso passieren können." Doch das Rennen am Sonntag ist lang. "In Zandvoort werden die Routiniers überleben, deswegen mache ich mir keinen Kopf."

Einer dieser Routiniers startet von Rang 4. "Der Start wird wichtig sein, ich darf keinen Platz verlieren, kann aber vielleicht einen gutmachen", sagte uns Uwe Alzen. "Warten wir einmal ab, welches Tempo die Spitze gehen kann. Das Feld ist mega eng zusammen, da ist es schwierig zu überholen." Mit diesem Problem werden auch die beiden tolimit-Piloten kämpfen müssen. "Ich bin sauer. Was soll ich noch sagen?", gab sich Nicolas Armindo relativ kurz angebunden. Der Franzose scheiterte als 16. schon im ersten Qualifyingteil. "Ich hatte keine tolle Runde und wurde im Verkehr aufgehalten. Dagegen kann ich nichts machen."

Sein Teamkollege Christian Menzel war nur einen Platz besser. "Ich habe keine Ahnung, was heute los war", verriet er uns. Gestern Abend hatte er noch auf einen Angriff auf die Spitze gehofft, jetzt die Qualifyingpleite. "Wir sind heute geschlossen als Team um Welten zu langsam gewesen", klagte er. "Wir haben einen Riesenabstand nach vorne, wir haben beide überhaupt keinen Grip gefunden, obwohl wir gegenüber gestern alle logisch guten Dinge gemacht haben, die schneller sein sollten. Aber heute ging gar nichts."

Mit beiden Reifensätzen hatte Menzel keine Haftung. "Untersteuern, nichts ging. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit den Einstellungen so langsam bin, wenn ich mir die Zeiten anschaue, bin ich regelrecht schockiert, wie schnell die anderen fahren können." Jetzt gibt es nur noch eine Hoffnung: "Regen ist die einzige Chance, die ich habe, alles andere ist von dort egal", hofft Christian, dass der Wettergott nicht all seinen Regen letzte Woche am Nürburgring verbraucht hat.