Auf dem Siegerpodest des neunten Laufs des Porsche Carrera Cup Deutschland standen Nicki Thiim (DK/QPOD Walter Lechner Racing), Earl Bamber (NZ/Team 75 Bernhard) und Porsche-Junior Sven Müller (D/Team Deutsche Post by Project 1). Dieses Podium sorgte bei den Zuschauern auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg für Verwirrung, denn der Österreicher Philipp Eng (A/Team Deutsche Post by Project 1) überquerte am Samstag als Erster die Ziellinie.

Philipp Eng kam als Erster ins Ziel, Foto: Porsche
Philipp Eng kam als Erster ins Ziel, Foto: Porsche

Aufgrund einer vom Team Project 1 angekündigten Berufung gegen eine Entscheidung der Sportkommissare bleiben alle Ergebnisse des Spielberg-Wochenendes vorläufig. In diesem Fall sieht das internationale Sportgesetz vor, dass der Betroffene zwar normal ins Rennen starten darf, aber nicht mit auf das Siegerpodest geht und in den Ergebnislisten bis zu einer Entscheidung über die Berufung vor dem Sportgericht in Frankfurt nicht gewertet wird.

Norbert Siedler (A/ZaWotec Racing) startete von der Pole-Position auf die 4,326 Kilometer lange Strecke. Der Österreicher musste sich gleich nach dem Start mit dem von Platz zwei kommenden Eng auseinandersetzen, der im ersten Umlauf die bessere Linie fand und in Führung ging. Siedler musste nach der zweiten Runde eine Durchfahrtstrafe antreten, weil er nicht ordnungsgemäß in die Startaufstellung gefahren war. "Das habe ich mir anders vorgestellt. Wir haben eine Strafe bekommen und damit war das Rennen für mich vorbei", erklärte Siedler.

Eng blieb über 14 Runden an der Spitze des Feldes und konnte sich einen Vorsprung erarbeiten. Hinter ihm entstand ab der sechsten Runde ein Dreikampf zwischen Thiim, Bamber und Müller. Zwei Runden vor Schluss versuchte Bamber an Thiim vorbei zu gehen, doch der Däne verteidigte seine Position. "Immer wieder treffe ich auf Earl, aber mit ihm ist es immer gut auf der Strecke. Ein unglaubliches Rennen, das mir viel Spaß gemacht hat", sagte Thiim. Bamber war ebenfalls begeistert: "Es war ein fantastisches Rennen! Ich hatte einen guten Start und einen guten Zweikampf mit Nicki und Sven. Es war ein harter, aber dennoch ein sehr fairer Kampf."

Porsche-Junior Müller, der von Position sechs ins Rennen gegangen war, kam mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup als Vierter ins Ziel. Aufgrund des schwebenden Verfahrens mit Eng rangiert er in der Ergebnisliste auf Platz drei. "Ich erwischte einen richtig guten Start und war kurzzeitig im Rennen Dritter. Dann ließ ich Earl etwas zuviel Platz und er ging vorbei", sagte Müller. Christian Engelhart (D/Konrad Motorsport) kam hinter Müller ins Ziel und verbuchte im Feld der 37 Fahrer die schnellste Rennrunde.

Porsche-Junior in den Top-10

Porsche-Junior Alex Riberas (E/Attempto Racing powered by Häring) steht als Neunter in der Ergebnisliste, Porsche-Junior Connor de Phillippi (Förch Racing by Lukas Motorsport) als Elfter. "Ich konzentriere mich schon auf das Sonntagsrennen", sagte Riberas, "denn da stehe ich auf der Pole-Position." Der US-Amerikaner de Phillippi blickt auf ein durchwachsenes Rennen zurück: "Ich konnte Plätze gut machen, verlor sie dann später wieder. Auf dieser Strecke kann man sich nur schwer nach vorne kämpfen."

Nach neun von 18 Läufen führt Bamber mit 108 Punkten die provisorische Wertungstabelle an. Hinter ihm liegt der Österreicher Christopher Zöchling (A/Konrad Motorsport) mit 100 Punkten auf Platz zwei. Engelhart belegt mit 97 Zählern Rang drei vor den Porsche-Junioren de Phillippi (94 Punkte) und Müller (91 Punkte).