Beim sechsten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) erlebte das Haribo Racing Team alle Höhen und Tiefen des Motorsports. Jörg Bergmeister und Mike Stursberg lagen mit dem schwarzen Porsche 911 GT3 R auf Podiumskurs, als zwei Reifenschäden in Folge das Team einbremsten.
Statt den erhofften zweiten Platz nach Hause zu fahren, beendete die Bonner Mannschaft das Rennen so auf dem gleichen Platz, von dem es vier Stunden zuvor gestartet war: Position sieben im Feld der rund 170 gestarteten Fahrzeuge war zwar aller Ehren wert, aber viel lieber hätten Piloten und Teammitglieder natürlich die obligatorische Sektdusche genossen.
"Es lief eigentlich richtig gut am Wochenende", fasste Jörg Bergmeister die Performance des Teams nach dem sechsten VLN-Lauf zusammen. "Wir konnten nicht ganz die Zeiten der Top-Autos mitgehen, um so schöner war es, dass wir uns so gut geschlagen haben." Der Porsche-Werksfahrer, der das Haribo Racing Team bereits beim 24-Stunden-Rennen im Juni bestens unterstützte, brachte auch diesmal sein Know-how ein und zeigte im 911er mit dem Goldbären auf der Motorhaube eine tolle Leistung.
Nach dem siebten Platz im Qualifying übernahm Bergmeister auch den Start-Stint und konnte sich im Kampf mit den besten Nordschleifen-Teams in der Spitzengruppe behaupten. Als er nach gut 1,5 Stunden das Steuer an Mike Stursberg übergab, lag der Haribo-Porsche auf Platz sechs. Stursberg bewahrte in dem von vielen Gelbphasen geprägten Mittelteil des Rennens einen kühlen Kopf und machte Position um Position gut. Innerhalb einer Dreiviertelstunde hatte er sich bis auf den vierten Platz verbessert: Eine tolle Ausgangslage für Bergmeister, der den Porsche für die letzte Stunde übernehmen sollte.
Zwei defekte Reifen stoppen die Schluss-Attacke
Und genau diese Attacke startete Jörg Bergmeister auch. Er war in dieser letzten Stunde vor dem Fallen der Zielflagge der Schnellste auf der Nordschleife und konnte sich bis auf die dritte Position vorarbeiten. "Es lief wie am Schnürchen", berichtet er. "Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt ausgerechnet, dass es sogar für Platz zwei noch reichen müsste."
Doch dann schlug der Defekt-Teufel gleich zwei Mal zu: "Vier Runden vor Schluss hatte ich einen Plattfuß vorne rechts. Da der Schaden ziemlich am Anfang der Strecke auftrat, verlor ich jede Menge Zeit, bis ich in der Box zurück war." Und als ob das nicht genug gewesen wäre, gab es in der letzten Runde einen weiteren Schaden: "Da erwischte es den vorderen linken Reifen. Das war ungefähr auf der Mitte der Strecke - aber auch das kostete wieder wertvolle Zeit."
So wurde die tolle Teamleistung am Ende nicht belohnt. "Ich glaube, das ganze Team brauchte nach diesem Ergebnis ein paar Goldbären als Trost", schmunzelt Mike Stursberg. "Wir hatten alle bis zum Schluss gefiebert und uns gefreut, dass wir trotz eines Performance-Nachteils gerade gegenüber den BMW so gut im Rennen lagen. Dass es uns dann doch wieder erwischt hat, müssen wir hinnehmen: So ist Motorsport manchmal."
Immerhin kann das Team nun mit erhobenem Haupt in die nächste Runde gehen: Am 23. August steht der siebte Lauf zur VLN auf der Nordschleife an, und Stursberg spricht aus, was das ganze Team denkt: "Nachdem wir wirklich gute Leistungen gebracht haben, hoffen wir, dass der Knoten dann endlich platzt!"
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